Die Opera Seria «Orlando» könnte, müsste, dürfte, sollte ein zündendes Feuerwerk und Sängerfest sein, ein Multimediaspektakel, das durchbraust und einen berauscht zurücklässt. Dazu aber hat's am Luzerner Theater einfach nicht gereicht. Es war recht, nicht mehr.

Luzerner Theater, Freitag, 4. Mai 2012: Bei der gestrigen Premiere von «Grimm – eine Hausmärchen-Expedition» gab es eine prominente Abwesende: Verena Rossbacher, die neue Hausautorin des Theaters an der Reuss.

Mit einem kleinen, amüsanten Stücklein ist dem Luzerner Theater das gelungen, was manche für das Schwierigste halten, nämlich zauberhafte Leichtigkeit, charmanter Witz, temporeiche Aktion. Das Hochgelingen verdankt sich auch einer fabelhaften Protagonistin: der Sopranistin Sumi Kittelberger.

«Worte Gottes» von Ramón María del Valle-Inclán ist seit Freitag im Luzerner Theater zu sehen. Ein wuchtiges, katholisches, auch bigottes Stück – in der Inszenierung von Andreas Herrmann –, dessen Faszination man sich schwerlich entziehen kann.

(Bild: Ingo Höhn/zvg)

Was für ein interpretatorisches Gelingen auf höchstem Niveau! Das Luzerner Sinfonieorchester, die Solistinnen und Solisten des hiesigen Ensembles, der Theaterchor: Sie alle wurden vom dirigierenden Komponisten selbst offenhörlich zu musikalischen Höchstleistungen angetrieben.

(Bilder: Ingo Höhn/zvg)