Die wenigsten wären in diesen Zeiten (oder überhaupt) bereit, eine zweitägige Retrospektive von Karlheinz Stockhausen zu veranstalten. Zu sperrig scheinen seine Werke. Auratisch zwar, doch das breite Publikum empfindet sie schlicht als dissonanten Lärm. Für mich ist er, was Ludwig van für Alex war. Ein vom Genius besessener, der den Soundtrack für ein Lebensgefühl liefert.

Warum ist es immer wieder der Südpol, der den wackeren Kulturteilern die Sprache verschlägt? So am Freitag auch mir, als die gebürtige Argentinierin Laura Kalauz mit der unter ihrer Leitung entstandenen Gruppenarbeit «Do what you see_see what you do» verstörte und erleuchtete.

Alle waren sie da, um einer wahrhaft grossartigen Band zu lauschen. Das Konzert von The Notwist aus Süddeutschland war ein Erlebnis sondergleichen. Ein hoffnungsloser Erklärungsversuch in Worten.

Auch wenn diese viel und heftig diskutierte Salle Modulable mit grosser Wahrscheinlichkeit nie realisiert wird, hat sie zumindest einige bereichernde Debatten über die Kulturpolitik in Luzern ausgelöst.

Bereits zweimal hat die IG Kultur zur Diskussion über die Salle modulable und ihre Auswirkungen in den Südpol geladen, bei der dritten Auflage gestern Montag ging es spezifisch um das Theater. Pirelli ging einmal mehr hin – und wurde nicht aus den Socken gehauen.