Er scheint alle Klischees eines nervtötenden, deutschen Laferis zu erfüllen. Thielman Bier wohnt in Berlin, ist Ex-Langzeitstudent, Immermalwiederslammer, Lesebühneaktivist. Zuweilen nennt er sich auch Kabarettist, und neuerdings ist die Gitarre ihm ein guter Freund. Sein Soloprogramm in der Loge ist trotzdem nur in sich überschlagenden Superlativen fassbar.

Wenn die Kirchen auf Besinnlichkeit machen, die Geschäfte geöffnet sind ob Sonntagmorgen oder Donnerstagabendschlussverkauf (verleimte Schlösser hin oder her ...), wenn die Beleuchtungen in Strassen und Gärten Strom verbrauchen, als hätten wir bereits zwei neue AKW am Start, DANN, meine verehrten Damen und Herren, DANN schlittern wir rasant auf Weihnachten zu.

Bereits zum dritten Mal ging gestern in der Luzerner Loge der Text-Tiegel über die Bühne. Vier eingeladene Autoren (zusätzlich können sich zwei an der Abendkasse melden) schreiben in einer Dreiviertelstunde zu einem vom Publikum ausgewählten Thema einen Text und tragen ihn anschliessend vor.