Heute: Friendly Take Over!

Diesen Samstag übernimmt die freie Theaterszene das Luzerner Theater! Besser gesagt, über zwanzig freie Theatergruppen bespielen Hauptbühne, Box, Foyer, Arkaden u.v.m. des Luzerner Theaters. Das heisst dann «Friendly Take Over». Null41.ch macht einen Theatergruppencountdown und gibt verschiedenen Gruppen die Gelegenheit, sich vorzustellen. Bis es am Samstag dann knallt …

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Theater Papperlapapp

Papperlapapp

Die Gruppe

Bruna Guerriero, seit 1993 als freie Schauspielerin unterwegs. (Madame Bissegger, Karl's kühne Gassenschau, Broadway Variété) Mit der Gründung von Theater Papperlapapp 2013 Zusammenarbeit mit Elmar Büeler. Gemeinsame Leitung einer 13- köpfigen Theatergruppe in der Teiggi in Kriens, nebst den Auftritten mit unsern Eigenproduktionen, Showeinlagen als komische Kellnerin Nelly und Theaterkurse für Kinder und Erwachsene. Ab Herbst 2018 wird der eigene THEATERRAUMteiggi für Proben, kulturelle Anlässe und Mitnutzung verschiedener Künstler und Gruppen eröffnet.

Das Stück

Ein amüsantes, aber auch tiefsinniges Musiktheaterstück für eine Schauspielerin mit tragisch-komischem Charakter. Simona ist Sängerin mit akuter Bühnenangst und viel Phantasie. Not macht bekanntlich erfinderisch. Allmählich bereichern immer mehr skurrile Figuren ihr Innenleben. Eine hoffnungsvolle Geschichte über die Träume einer alternden Diva.

Das Wieso

Für mich bietet das Projekt Friendly Take Over eine tolle Möglichkeit, meine neueste Eigenproduktion einem breiten und regionalen Publikum zu zeigen. Zudem finde ich das Projekt sehr, sehr cool und hoffe, dass es für ACT Zentralschweiz in Zukunft ab und an möglich ist, mit dem Luzerner Theater zu kooperieren. Herzlichen Dank an alle, die dies ermöglichen!

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Falbala Ropes Performance

Falbala Ropes Performance

Die Gruppe

Falbala Ropes Performance Crew besteht in der diesmaligen dritten Ausführung aus nur Künstler_innen der freien Szene. Fünf leben/kommen aus Luzern, die Performance-Künstlerin Glynis lebt in Basel, welche Falbala Ropes Performance Crew seit Anfang begleitet. falbala ropes (Fabienne Gallna Baron) arbeitet, wenn möglich, mit Künstler_innen vor Ort. Der Prozess des gemeinsamen Arbeitens mit dem Seil bildet das Herz der Performance. Fabienne Gallina Baron ist als professionelle japanische Fesselkünstlerin die einzige, welche die Seile «beherrscht», die anderen Performance-Künstler_innen geben sich dabei mit ihrem eigenen künstlerischen Ausdruck den Seilen hin. 

Das Stück

«Lucky conditions in presence» ist der Versuch, sich in einem working progress im Moment zu verfangen, der Sekunde zu entschwinden. Die Beobachter_innen werden vom körperlich-energetischen Austausch der Performer_innen, deren körperlichen Erfahrungen und der äusseren audiovisuellen Umgebung im Spiel mit dem Seil kontrastiert. Ein Kunstwerk als dramaturgisch geführte performative Rauminstallation anhand der Technik japanischer Fesselkunst. Ein Zusammenspiel von Live-Musik, performativer Seilarbeit und Filmprojektionen.

Das Wieso

Dass die freie Performance-, Theater- und Tanzszene sich in den Räumen des Luzerner Theaters bewegen und diese bespielen darf, ist eine wunderbare Angelegenheit. Als Film- und Performance-Künstlerin der freien Szene  hab ich (und alle anderen auch) durch meine Arbeit die Möglichkeit, zu zeigen, dass Kunst überall und immer passiert und nicht nur eingefangen, bewertet und von einer Hand von Auserlesenen bestimmt wird, was in einem «Kunsthaus» mit vier Wänden für «die richtige» Kunst gehalten wird. Energie ist Kunst, unser Zusammensein ist Kunst, unser Ausdruck ist Kunst und hat und soll immer erlebt, bewegt und überall gezeigt werden. Keine Zensur oder Bewertung macht Kunst zur Kunst. Love is Art is Love. 

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LebensUnterhalt

LebensUnterhalt

Die Gruppe

LebensUnterhalt sucht den Unterhalt des Lebens. Was ist das? Was bleibt im ständigen Wechsel und den Unsicherheiten des Lebens? Diese Frage reduziert das freie Theaterkollektiv LebensUnterhalt, ausgehend vom ländlichen Obwalden, auf Ursprüngliches, auf nicht Zerstörbares und findet sich unausweichlich dabei im Prozess der Zerstörung von Zerstörbarem. Ist das, was bleibt vielleicht nicht greifbar? Sind es Geschichten und nichts mehr? Ist es so einfach, dass es gar nicht mehr ersichtlich ist?

Das Stück

In dieser dadaistischen Komödie dreht sich alles um das Zauberwort «Fallen». Die Gedankengespinste des russischen Avantgarde-Dichters Charms versetzen die Zuschauer in eine absurde, unwirkliche Wirklichkeit des Alltäglichen. Fallen ist Gegenwart. Vergangenheit und Zukunft werden unwichtig und verschwinden. Wer fällt ist im Jetzt. Fallen fesselt, entfesselt. Dies bedeutet Kontrollverlust, über sich, über die Situation. Dadurch entsteht Unvorhergesehenes, aber auch Neues.

Das Wieso

Friendly Take Over schlägt die Brücke von der «Elite» zu den «Guerillas». Jeder in seinem Genre, jeder mit seiner Art und Ansicht der Kunst sitzt symbolisch zusammen an der Feuerstelle. Dieses Projekt zeigt, was möglich ist, wenn alle zusammenspannen. Ausserdem macht es die Architektur zu einem respektierten öffentlichen Platz und schöpft sie zum vollsten aus, weg von der isolierten Privatsphäre. Ich persönlich freue mich, mir hiermit einen Kindheitstraum zu erfüllen.

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LA~NE

LANE

Die Gruppe

LA~NE ist das Zusammentreffen von Chine Curchod, Marionettistin aus Genf, und Regula Bühler, Schauspielerin aus Luzern. Aus einem inspirierten Kennenlernen im Gelben Haus entsteht eine Freundschaft und die Lust etwas zusammen auf der Bühne zu machen. Friendly Take Over hat uns mit dem spannenden 24-Stunden-Konzept überzeugt, kurzerhand etwas aus dem Boden zu stampfen.

Das Stück

WER MANIPULIERT WEN? L’amusement du duo qui devient trio.

Ein Experiment mit zwei Menschen, einer Marionette und Zutaten aus einer verrückten Welt. Bungee-Seil und Spiele mit Grenzen und Gleichgewicht – Suspension – Wer hat welche Fäden in der Hand?

Drei Frauen mit Fransen um 04.00 früh morgens im Luzerner Theater; was ist da los?

Das Wieso

Weil nicht alles ist wie es scheint, wenn ein Standpunkt und drei Sichtweisen auf diverse andere Sichtweisen und Standpunkte treffen. Das Ganze dann multipliziert mit der Vorstellungskraft, geteilt durch die (kritische) Masse, welche von der Schwerkraft angezogen wird; landen wir irgendwo zwischen Wand und Raum und dem Brett vor dem eigenen Kopf.

Und vor und zurück und vor und zurück und vor und zurück und vor und zurück und vor und zurück und...

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hirsin&gaulhirshin

 

 

Die Gruppe

hirshin&gaul arbeiten im Kollektiv und setzen sich performativ mit aktuellen Themen auseinander. In ihren Arbeiten beabsichtigen sie die Beziehung von Darsteller und Zuschauer neu zu denken. Sie gehen mit ihrem Spiel über den Theaterraum hinaus, reagieren auf Gegebenes, verarbeiten dies und bringen es zurück auf die Bühne, in die Autogarage oder das Treppenhaus. hirshin&gaul eröffnen durch ihr experimentelles Arbeiten, den Diskurs über Kunst und Kultur von einer anderen Seite.

Das Stück

Das «Post-faktische» ist in aller Munde. Oder leben wir sogar im Zeitalter des «Anti-faktischen»?! Mit dem Kurzstück «Fuck the Facts» stellt sich das Kollektiv hirshin&gaul die Frage, wie frau denn das Post- bis Anti-faktische vertanzen, -tonen und -texten kann? Performativ, interaktiv, digital.

Das Wieso

Das Projekt «Friendly Take Over» ist für unser Kollektiv eine Möglichkeit neue Ideen auszuprobieren, sich mit anderen Gruppen auszutauschen und sich inspirieren zu lassen!

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Sardine Sauvage

Sardine Sauvage

Die Gruppe

Als Künstlerin interessiert mich Tanz in aussergewöhnlichen Räumen und an unerwarteten Stellen. Ob auf der Strasse, an einer Gebäudefassade oder auf der Bühne: Mich fasziniert das physische Erleben und in meinen Stücken spiele ich mit der Schwerkraft und der Bewegung des Körpers im Raum. Meine Werke haben einen poetischen und surrealistischen Ausdruck, gewürzt mit explosiven Momenten und einer Prise Humor. Mit meiner Kunst möchte ich für die Zuschauenden intensive Augenblicke schaffen, die direkt erlebbar sind und in welchen ich meine Gedanken auf intime Art teilen kann.

Das Stück

OROPENDOLA ist ein hängendes Schneckenhaus, ein Nest, ein Rückzugsort mit Aussicht. Die Besitzerin ist eine verschrobene Herrscherin im eigenen Reich, von der Aussenwelt gleichermassen abgeschirmt und bedrängt. Schiebend, gleitend, sitzend, fallend und kletternd bewegt sie sich zwischen Ruhe und Chaos, zwischen Sicherheit und Unbehagen, zwischen drinnen und draussen. OROPENDOLA als Zufluchts- und Rückzugsort? ORODPENDOLA als ein abgeschottenes Leben in einer einengende Zelle? Sie denkt nach und nimmt Stellung auf ihre ganz eigene Weise.

Das Wieso

Friendly Take Over zeigt die Vielfalt der freischaffenden Szene und ich bin ein Teil davon. Der Anlass bietet mir die Möglichkeit, mein Kunstschaffen einem breiten Publikum zu zeigen. In Luzern, wo ich wohne und arbeite, hat dies für mich eine ganz besondere Bedeutung. Mich interessiert, wie das Publikum auf meine ganz persönliche Auseinandersetzung mit den Themen reagiert.

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Oper mal anders

ariadne

Die Gruppe

Der Verein Oper mal anders ist aus der Faszination und der Liebe zum Musiktheater und dem dringlichen Wunsch Luzerner Kunstschaffenden entstanden, welche mit alternativen, unkonventionellen und unabhängigen Musiktheater- und Opernprojekten die Kulturlandschaft der Innerschweizer Region bereichern wollen. Im Fokus stehen Projekte, welche die Zuschauerinnen und Zuschauer in eine andere Welt eintauchen lassen wollen. Durch das Zusammenspiel von Musik, Dramaturgie und Schauspiel werden Gefühle und Schicksale erlebbar gemacht, welche die eigene Gefühlswelt des Publikums aufrütteln und berühren sollen. 

Das Stück

Die Musiktheaterproduktion «Ariadne – Eine Frau sieht rot» erzählt die Geschichte von Ariadne, die sich an Theseus, der ihre Liebe verschmähte, zu rächen versucht und dabei tragisch scheitert. Das Grossartige an diesem neuartigen Pasticcio aus barocken Arien, ist, dass tragisches Scheitern noch nie so schön geklungen hat wie bei «Ariadne – Eine Frau sieht rot».

Das Wieso

Operninszenierungen in der Freien Szene sind eine Rarität. Wer sich getraut, ohne ein Opern- oder Theaterhaus im Rücken eine Oper ins Leben zu rufen, ist mutig. Wohl unumstritten ist die Tatsache, dass die Oper die aufwendigste aller darstellenden Künste ist, braucht sie doch eine unglaubliche Menge an Konzeption, Organisation, Administration, an fachlichem Know-how, an Infrastruktur und letztlich auch an Humankapital. Deswegen ist sie auch auf finanzielle Mittel angewiesen, die man nicht eben mal einfach so aus dem Boden stampft. In Luzern hat die Freie Szene in Bezug auf die öffentlichen Subventionen, die ihr zur Verfügung stehen, einen schweren Stand. Und genau deswegen ist es wichtig, am «Friendly Take Over» teilzunehmen und somit auch das Genre «Oper» in der Freien Szene zu vertreten. Zugleich nutzen wir diese tolle Chance, um auf unser Projekt «Ariadne – Eine Frau sieht rot» aufmerksam zu machen, welches am 9. Juni 2017 Première feiern wird.

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Claudia Tolusso

angeschnitten claudia tolusso friendly take over

«Wie schmeckst du?»

In wenigen Minuten erstelle ich von dir ein Porträt.
Wer beobachtet wen? Wie beobachte ich dich und du mich?
Lass dich porträtieren. Zum Schluss kannst du dich sogar aufessen!

Mit dieser Arbeit stelle ich die Unmittelbarkeit der Gestaltung sowie die Begegnung mit meinem Gegenüber in den Mittelpunkt. Dabei liegen die Begegnung, das Spiel der Leichtigkeit des Lebens und das Scheitern auf dem Teller.
Als Bühnenbildnerin mit über 15 Jahren Erfahrung, treibt es mich an, Formen der visuellen Verwandlung immer wieder auszuloten, und auf andere Sparten auszudehnen. Dabei bleiben mir die Raumpoesie sowie das Erleben wichtig.

Das «Friendly Take Over» bietet mir eine Plattform, bei der ich meine Idee austesten kann, und ein direktes Feedback erhalte. Bei dieser Arbeit freue ich mich besonders, mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen!

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Theater Mimito

sauerei mimito

Die Gruppe

Mimito wurde 2008 von Luzerner Kunst- und Kulturschaffenden gegründet. Es ist ein sich immer wieder neu zusammensetzendes Kollektiv, das den Anspruch hat, seine Produktionen selbst zu entwickeln und dabei mit verschiedenen künstlerischen Ausdrucksmitteln zu arbeiten. Mimitos Auftrag in diesem Jahr: FLEISCH!

Das Stück

Isst mir Wurst, drum wurste Dir selbst gleich eine! Schau rein bei der idyllischen Open-Air-Wursterei und kreiere Deine eigene Wurst; Zuerst durch den Fleischwolf, dann mit leckeren Zutaten verfeinern, rein in den Darm und dann ab auf den Grill – En Guete!

Das Warum

Das «Friendly Take Over» weckt Aufmerksamkeit für's Theaterpublikum, für unser Stück, für uns als Gruppe und generell für die freie Theaterszene Luzern. Zudem sehen wir in diesem Projekt die Chance auf ein Umdenken in der kulturpolitischen Etage, wenn nun David und Goliath very friendly aufeinandertreffen.

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Fetter Vetter & Oma Hommage 

König Alhohol

Die Gruppe

Fetter Vetter & Oma Hommage ist ein sperriger Name für eine sperrige Vision. Menschen, die sehen, zeigen, zweifeln und verdrehen. Eine Art Familie. Kosaken und Husaren. Patchwork. Wir haben das Kettenrauchen auf der Bühne nicht erfunden, aber massgeblich weiterentwickelt. Auf unseren Bühnen werden literweise Herz- und Kunstblut verschüttet. Wir machen Stücke, die weder Sie noch wir kennen, in einer Form, in der wir Sie und Sie uns wiedererkennen: Eine sperrige Vision für eine sperrige Zeit. 

Das Stück

«Lethal Ballet» ist ein Stück für Genuss-, Gelegenheits-, Wirkungs-, Kampf- und KomatrinkerInnen. Fetter Vetter & Oma Hommage bringt seinen Lieblingsfeind, König Alkohol, mit vier Schauspielern und einer Band auf die Bühne. Frei nach dem Roman «König Alkohol» von Jack London. Wir zeigen alle Schattierungen des Alkoholkonsums: Ekstase, unsterbliche Freundschaft für eine Nacht, besoffene Suizidversuche, einen lebenslangen Kampf gegen den Alkoholismus.

Das Warum

Wir wollen König Alkohol und seine Machenschaften allen zeigen, mitten in der Nacht, auf der grössten Bühne, die wir bekommen können. Und mit dem König und vielen alten und neuen Freunden das Theater feiern. Und das Feiern. Und das Leben.

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Annette von Goumoëns, Projektleiterin

firendly take over annette

Mein Name ist Annette von Goumoëns, ich arbeite seit fünf Jahren als Produktionsleitung in der freien Tanz- und Theaterszene und habe mittlerweile über 50 Produktionen realisiert. Das Projekt «Friendly Take Over» ist bei weitem das verrückteste Projekt, das ich je geleitet habe. Müsste man das Projekt mit einem Untertitel dekorieren, dann würden zwei miteinander im Wettstreit liegen: 1. «Alles auf den letzten Drücker» und 2. «Nachher ist man immer klüger». Eigentlich ist das gar nicht möglich, was wir da mit so wenig Zeit und vor allem mit so wenig Geld auf die Beine stellen. Aber die scheinbare Unmöglichkeit dieses Projektes hat auch seinen Reiz. Und egal, was passiert, in zwei Jahren gibt es «Friendly Take Over – Reloaded».

Dass sich das Luzerner Theater in einem Projekt wie «Friendly Take Over» für die Freie Szene öffnet und sie sogar «hereinbittet», darf als Meilenstein in der Theatergeschichte Luzerns angeschaut werden. Es war an der Zeit, dass die Freie Szene und das sogenannt etablierte Theater näher zusammenrücken und endlich anfangen, den Theaterwerkplatz Luzern zusammen zu denken. In diesem Sinne ist das «Friendly Take Over» als Pilotprojekt zu verstehen, das sich zum Ziel gesetzt hat, weitere Projekte dieser Art folgen zu lassen. Für die Freie Tanz- und Theaterszene geht es neben dem Schulterschluss mit dem Luzerner Theater aber auch um die eigene Sichtbarmachung. Es sind über 20 Gruppen, die am «Friendly Take Over» teilnehmen und die anlässlich des 24-Stunden-Marathons das Zepter im Luzerner Theater übernehmen. Das sind mehr, als sich irgendjemand hätte träumen lassen.

Ich verstehe «Friendly Take Over» als Pilotprojekt. Ich will unbedingt, dass es im Jahr 2019 ein Revival dieses verrückten Projektes gibt, in der Hoffnung natürlich, dass es dann im Zweijahrestakt so weitergeht und wir hier in Luzern in absehbarer Zeit ein schönes und anständig subventioniertes Tanz- und Theaterfestival haben, an dem alle Veranstalterinnen und Veranstalter hier vor Ort beteiligt sind. Zudem finde ich, dass die drei subventionierten Theaterhäuser – Luzerner Theater, Südpol und Kleintheater Luzern – jedes Jahr etwas zusammen «anrichten» sollten, das hauptsächlich der Freien Szene zu Gute kommt. Und dann treibt mich auch noch eine persönliche Frage um: Wird sich das eingesessene Publikum des Luzerner Theaters in eine oder mehrere Produktionen der Freien Szene wagen, wenn sie da stattfinden, wo besagtes Publikum in der Regel ins Theater geht? Wenn ich am kommenden Sonntag Morgen eine Antwort auf diese Frage habe, hat sich für mich der Aufwand gelohnt.

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Theater Aeternam

Mike Cernovich is not alt right.

Die Gruppe

Die «Geisterbahn der Gegenwart» ist eine Ad-hoc-Produktion, die extra für das «Friendly Takeover» entwickelt wurde. Initiiert und konzipiert wurde sie vom Luzerner Autoren Christoph Fellmann und mitproduziert vom Theaterkollektiv «Fetter Vetter» um den Regisseur Damiàn Dlaboha. Es spielt das erweiterte Ensemble des Theater Aeternam, einer der beständigsten Gruppen der freien Szene in Luzern.

Das Stück

Die Geisterbahn führt durch die Katakomben der Macht und bringt das Publikum zum lustvollen Schreien über den finsteren Zustand der Welt. Die Monster, denen man hier begegnet, sind reale Personen unserer Zeitgeschichte – die Financiers und Spin-Doctors hinter den mächtigsten Politikern der Welt, die Weltveränderer an den Computern und Smartphones. An sechs theatralen Stationen treffen die Zuschauer auf sechs unheimliche Menschen und ihren Blick auf die Welt.

Das Warum

Das «Friendly Takeover» ist eine schöne Bühne für die freie Szene. Das Festival bietet auch die Gelegenheit, neue Zusammenarbeiten und Formate auszuprobieren. Das ist bei der «Geisterbahn der Gegenwart» der Fall. 

 

Detailprogramm

Das «Friendly Take Over» findet im Rahmen der Heimspiele 2017 statt und ist eine Kooperationsveranstaltung von ACT Zentralschweiz, dem Kleintheater, dem Südpol und vom Luzerner Theater.