Fertig Bblüttlet! - FKK zum (vorerst) Letzten

In der Loge ging die erste Staffel und vorerst letzte Episode der ersten Luzerner Lesebühne über die fünf Quadratmeter, die der Textkunst Tempel sind. Nicht gekommen ist Michèle Roten. Dabei war euer Commissioner of Literature, Pablo Haller, und fragte sich herum.

Da die Stargästin Michèle Roten ausnahmsweise nicht bloss an literarischem Dünnpfiff litt und der MC, Max Christian Graeff, an der Nordsee beim Fischen weilte (ist auch ne Möglichkeit seine Zeit totzuschlagen. Warum auch nicht?), mussten die Lesebühnehaie André Schürmann, Judith Stadlin, Michael van Orsouw und Musikant Christov Rolla die letzte Party alleine schmeissen. Was von Mode (man stelle sich vor: Das FKK-Jugend-Shirt - ein Oxymoron an sich - passte tatsächlich mal jemandem. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten) bis Waterloo gelang, auch wenn man den Deutschen im Bunde schrecklich vermisste. Während der ganzen ersten Staffel drehte Satz&Pfeffer-TV originelle Kult-Filmchen, die hier einzusehen sind... watch?v=MChWRF7Wk_I watch?v=iFUENSMj89w Auch nach den Kommaregeln wurde emsig gefragt: watch?v=t7Ujga1AT8c Mit umgedrehtem Spiess klang das etwa so: «Was bedeutet FKK?» Rolla (wie aus der Pistole geschossen): «Famose Kultur Kettenraktion» Schürmann: «Freies Komma Kollektiv natürlich. Frei hat mit der Satzzeichensetzung zu tun und das Ganze wird im Kollektiv durchgeführt.» van Orsouw: «Weiss ich immer noch nicht.» Stadlin: «Freies Komma Kollektiv. Mit zwei M, wohlgemerkt.» Die Kommaregeln konnten sie alle alle. Wie es sich für ein wahres Komma-Kollektiv gehört. Wie es im Aufnahmereglement verlangt wird. Ins Erzählen kam das Kollektiv bei der letzten Frage, was genau denn so eine Lesebühne in Luzern gebracht habe. «Viel. Es hat ein befruchtender Austausch zwischen zwei Häusern (Loge, Luzern & Oswalds Eleven, Zug) stattgefunden, aber auch untereinander als Schreibende ist man sich näher gekommen. Und zusammen mit Musik- und Filmeinlagen ist es natürlich ein (jetzt folgen zahllose, positiv konnotierte Adjektive) Format», meint Loge-(Mit-)Betreiber und FKK-Mitglied André Schürmann. Auch für Barde Rolla war es eine tolle Möglichkeit, sich selber auf der Bühne auszuprobieren. Er habe bisher oft mit anderen Musikern gespielt auf der Bühne, doch nie alleine. Auch das Gespann mit Graeff sei für ihn bereichernd gewesen. Und nicht zuletzt schätzte er die vorgetragene Literatur mit Unterhaltungswert auf hohem Niveau. Ins gleiche Horn bläst auch Judith Stadlin. Sie glaubt, dass FKK mitgeholfen hat, dem hiesigen Publikum aufzuzeigen, dass Literatur durchaus Showcharakter haben kann und darf.