Vom Elephanten vergewaltigt - Hey! Tonal im Südpol

Was passiert wenn man fünf versierte Musiker für eine Woche in einen Keller steckt? Die Antwort konnte man gestern im Südpol finden. Im Rahmen der Club Labor Reihe präsentierte die amerikanische All-Star-Band Hey! Tonal das Resultat, das anstrengend und anregend zugleich ausfiel.

Den Support übernahm gleich jemand aus den eigenen Reihen. Das Soloprojekt von Dave Davidson, Cast Spells, imponierte mit versiertem Gitarrenspiel und einnehmenden Songs. Das hörte sich dann etwa so an: [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=nXYWu99MDcg[/youtube] Hey! Tonal besteht aus Mitgliedern von Maps And Atlases, Storm and Stress und Joan Of Arc. Eine Truppe also, die gute Referenzen aus dem Math-Rock-Underground von Chicago bieten kann. Die Songs kamen, der kurzen Probezeit entsprechend, improvisiert daher. Und auch laut. Drummer Kevin Shea liess seine Jazz-Sozialisation keine keine Sekunde geheim, aber prügelte wie ein HC/Punk-Berserker auf die Drums ein. Er war für das Fundament zuständig, das alles zusammenhielt. Auf die lauten Parts folgten zumeist ambientartige Klangteppiche, die von mehrstimmigen Gesang unterlegt wurden. Letztendlich blieben die konkreten Teile, die die Hälfte des Sets ausmachten, in Erinnerung. Wenn die fünf Musiker zeigen konnten, was sie auf dem Kasten haben. Gitarrist Mitch Cheney brachte es schön auf den Punkt: «Experimental music can be gorgeous or like raped by an elephant». Jep, dem schliess ich mich an. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=GkVDWF2p9Ww[/youtube]