Siselabonga: Träumen vom Süden

Südpol, Kriens, 17.09.2020: Musik, die zum Tanzen bewegt, aber auch emotional berührt: Siselabonga feierte am Donnerstag den Release ihrer neuen EP «Warnama».

Afrikanische Klänge hallen durch den Raum des Südpol-Klubs und lassen die Besucher*innen mit den Köpfen wippen oder mit den Fingern auf die Beine trommeln. Die farbigen Gewänder der vier Musiker zieren die Bühne.

Der Sound stammt von Siselabonga, die Band feierte am Donnerstag den Release ihrer neusten EP «Warnama» sowie das fünfjährige Bestehen der Band. Das Trio mit Sänger und Gitarrist Glauco Cataldo, Perkussionist Fabio Meier und Sänger und Kora-Spieler Sankoum Cissokho. Im Südpol sind bloss die zwei Ersteren anwesend, der senegalesische Musiker Cissokho durfte Corona-bedingt nicht einreisen. Sein Part an der westafrikanischen Stegharfe wurde stellvertretend von Tarang Cissokho übernommen. Am Bass unterstützte Gregory Schärer die Band. Die EP-Taufe fand im Rahmen einer Südpol-Residenz und des hauseigenen Eyes On Festivals statt.

Siselabonga: Warnama
Das Cover von Siselabongas neuer EP «Warnama» (Foto: Ernst Kehrli)

Die von der Band erzeugte Energie überträgt sich von Beginn an auf das Publikum. Sphärische, emotionale und unter die Haut gehende Klänge animieren die Menschenmenge zum Tanzen, Mitsingen, Klatschen oder einfach Mitschwelgen.

Westlicher Sound vermischt sich mit westafrikanischem und süditalienischem Gesang. Verschiedenste Genres, von an Pink Floyd erinnerndem Psycodelic, Western-Rock, Funk, bis hin zu Afrojazz, werden kombiniert. Angela Glauser, Pianistin, Gitarristin und Sängerin, begleitet mit Gesang und Keys die beiden letzten Songs und verleiht der Performance so eine zusätzliche, weichere Seite.

Die warmen Harfenklänge der Kora, deren Kalebassen-Körper aus einem Flaschenkürbis gebaut ist, gehen im Club fast etwas unter. Die neuen Songs sind eher elektronisch angehaucht, gerade im Vergleich mit älteren Werken der Band.

Am Ende der Show machen einige noch einen Abstecher zum Merch-Koffer; Alternativ zu Platten oder CDs werden an der Taufe mit einem Download-Link versehene Plakate verkauft. Noch lange schwelgen die multikulturellen und farbigen Klänge nach und lassen von südlicheren Gegenden träumen.

Siselabonga: Warnama (2020, Selbstverlag)