Sheila She Loves You: «Sorry»

Gewerbehalle, 19. April 2013. Am 19. April veröffentlichten die Basler ihre neue CD. Statt im Stillen zu feiern, trugen sie ihr frisch Gepresstes nach Luzern in die Gewerbehalle.

(Von Nick Furrer)

Sheila She Loves You spielen Powerpop. Bereits mit ihrem Debut 2010 liessen die Basler aufhorchen. «Don't Give Us Poets, Give Us Bread» hiess die losgeschickte Single, welche bis heute stolze 40'000 Youtube-Klicks verkündet. Ziemlich genau drei Jahre später setzten sie nach - «Sorry» heisst ihr zweites Studioalbum. Unterstützt wurden sie erneut vom Indie Label «Anker Platten» aus Basel. Der Videoclip zu «Dolphin Champion», der ersten Single-Auskopplung des Zweitlings, lief mitte November erstmals im Schweizer Fernsehen, stand nach fünf Monaten Youtube kurz vor der 15'000 Marke und dürfte sich Dank der kuriosen Kombination von Rock und Synchronschwimmen noch weiter herumsprechen. Kreative Clips machen aber noch keine Rockband. Dass sie mehr bieten können, zeigten sie diesmal in der Gewerbehalle. Es war das erwartete Gemisch aus alten und neuen SSLY-Songs in der berüchtigten SSLY-Manier: energiegeladen und energisch, unabhängig von Lautstärke und Tempo. Anders als bei anderen Bands ihrer Sparte funktionieren die Songs nicht nur, sie werden zusätzlich mit jenem sonderbaren Ausdruck vorgetragen, an den man sich wieder erinnern wird. Vielleicht liegt es am scheuen Sänger und Gitarristen Joachim Setlik, der Ruhepol im Rampenlicht, während seine Jungs rund um ihn mit Verrenkungen und arhythmischen Bewegungen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Höhepunkt der Show war «Berthas Return», ein Song des Debuts, mit dem sie die Leute endlich abholten. Zu schade, dass die Gitarre ausgerechnet an dieser Stelle nicht mehr wollte. Die erkämpfte Euphorie verflog und blitzte in der Folge nur noch gelegentlich auf. Das Konzert war durchzogen, das grosse Potential nicht wirklich ausgeschöpft. Die Gesichter auf der Bühne zeugten bis zum Schluss nicht von gänzlicher Zufriedenheit - obschon die angenehm gefüllte Gewerbehalle ihren Spass hatte. Am netten Frontmann, an den guten Songs und am Tanzen im Trocknen.