Schön!

Das war ein vorgezogener 1. Advent gestern (Donnerstag) in der Blues Bar. Rudi Hayden gaben sich die Ehre. Es war schön. Zuweilen gar zu schön.

Himmlische Streicherinnen, ein Mann mit Brille, gezähmtem Haar und Engelsstimme sowie eine hervorragende Band, die ab Partituren (!) spielt, zahm – ausser dem einen ausscherenden Gitarrensolo von Gregor Heini – und präzis. «Schön» ist das wohl passendste Wort für diese Musik ohne Brüche, ohne Abgründe, Wut – die spärlich in den (u.a. von Christoph Fellmann und Peter Paul Haas geschriebenen) Texten Niederschlag findet. Während des gesamten Konzerts hatte der Schreiber ein flackerndes Cheminée in einem Chalet und davor ein Bärenfell vor seinem inneren Auge. Was nichts Schlechtes sein muss. Dylan-Einflüsse lassen sich nicht leugnen in dieser folkigen Klanglandschaft, umgarnt von zwei Violinen, einer Bratsche und einem Cello. Die Blues Bar war gut gefüllt, das Publikum von aufmerksam bis hingerissen. Nach der Pause wurden Songs gewidmet, «News about the Rain» dem taggleich vor 20 Jahren verstorbenen Freddie Mercury, ein anderer dem eben hingeschiedenen Georg Kreisler. Nach eineinhalb Stunden, einer Zugabe und anhaltendem Applaus war dann Schluss. Eine ausserordentliche Band, deren weiteren Weg man gespannt verfolgen darf. Ein, zweimal so richtig rumpeln dürfte es dann durchaus ... Nächste Woche sind die Morlocks («Denn sie wissen nicht, was sie tun»), dran, mit Fronter M.C. Graeff. Was nicht zu verpassen ist. Eine Woche drauf am – Achtung – Mittwoch, für die, die nicht anders können: Vera Kaa.