Eine idyllische Oase – geschaffen durch Oscar & The Wolf

Luzern, Kleintheater, 17.09.13: Für eine Stunde entführten Oscar & The Wolf ihre zahlreich erschienenen Fans gekonnt in eine mystische, nahezu märchenhafte Welt.

(Von Claudia Korner)

Das Konzert von Oscar & The Wolf war eine Co-Produktion des Festival B-Sides und des One Of A Million (OOAM) Festival Baden. Die OOAM haben bei der Bandauswahl die Carte Blanche gegeben und damit definitiv ins Schwarze getroffen.Bereits mit dem ersten Song zogen die sechs Mitglieder der Indie-Folk-Band aus Belgien das Publikum restlos in ihren Bann. Durch ihre schallenden, melancholischen Klänge schufen sie eine idyllische Atmosphäre, welche durch die Verwendung der Rauchmaschine noch unterstrichen wurde und das Publikum bis zum Ende des Konzertes begleitete. Ihr Repertoire an Songs, bestehend aus den Titeln auf den zwei bereits erschienen EPs «Imagine Mountains» und «Summer Skin», war keineswegs einfältig! Durch ihre bemerkenswerte Palette an Instrumenten, zusammengesetzt aus einem Bass, zwei E-Gitarren, einer klassischen Gitarre, einem Keyboard , einem Synthesizer, einem Schlagzeug und einer partiell zum Einsatz kommende Rassel, verliehen sie geschickt jedem Song seine eigene Note. Auch scheuten sie sich nicht, sich für einige Lieder auf nur zwei Instrumente zu beschränken. Beeindruckend mitzuverfolgen war der ständige Wechsel der Instrumente unter den Bandmitgliedern. So wurde der Bass-Spieler kurzerhand zum Keyboard-Spieler und der E-Gitarren-Spieler griff zum Bass. Der Leadsänger der Band wusste nicht nur mit seiner reinen und doch sanften Stimme ihrer Musik einen gewissen Scharm zu verleihen, sondern beherrschte auch das Keyboard Spielen. Wahrlich zum Staunen brachte einem jedoch der Schlagzeuger, der sich als ein Meister des Multitaskings erwies, als er problemlos das Schlagzeug und eine Rassel spielte und zugleich noch die Begleitstimme sang. Die in Trance versetzte Menge genoss die Vollkommenheit der Melodien und liess sich gemütlich von den wohligen, geheimnisvollen Klängen treiben. Die begnadeten Künstler überzeugten jedoch nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit ihrer ruhigen und zugleich erfrischend lustigen Art. Bereits nach dem Eröffnungssong verzichtete der Frontmann Max Colombie lieber auf seine Schuhe und lieferte, geführt von der Musik, ausgelassene Tanzeinlagen, womit er das sonst eher bescheiden tanzende Publikum anzustecken wusste. Bevor sie mit dem letzten Song dem Publikum nochmals so richtig einheizten, gestand der Sänger und Keyboard-Spieler, dass sie weniger Personen erwartet hätten, sie seien aber «quiet happy». Glück gehabt, dass auch die Band vom Publikum nicht enttäuscht wurde. Das Publikum wurde es nämlich auch nicht. Sie konnten ein hervorragendes Konzert geniessen. Als Zugabe gaben zwei der fünf Bandmitglieder noch einen ruhigen Song zum Besten. Der zweistimmige Gesang wurde nur durch das Keyboard und ein dezentes Schlagzeugspiel begleitet. Warum nur zu zweit? Weil sie gemäss Max Colombie halt einfach keine weiteren Songs kennen. Nach ihrem durchaus gelungenen, energiegeladenen Auftritt war klar, dass Oscar & The Wolf zurecht als eine der talentiertesten neuen Indie-Folk-Bands aus Belgien hochgelobt werden. Gespannt wird das in diesem Herbst erscheinende Debütalbum erwartet.

Wer sich selbst ein Bild von ihnen machen will: Das nächste Schweizer Konzert findet am 19.09.13 in Salzhaus, Winterthur statt. Danach führt sie ihre Tour weiter nach Deutschland und die Niederlande.