Die Leichtigkeit des Seins - Allo Darlin’ im Treibhaus

Treibhaus, Donnerstag 15. 11. 2012. Seit nun mehr als zwei Jahren organisiert die Programmgruppe Erasedtapes im Treibhaus Konzerte im Bereich der angesagten, zeitgenössischen Popmusik. Im Rahmen ihres Jubiläums haben sie die aufstrebende Londoner Band Allo Darlin’ ins Treibhaus geholt.

Im gestrigen Ron-Orp-Newsletter bekam das Konzert von Allo Darlin’ einen Empfehlungstext und dementsprechend den Segen als besuchenswert. Aus dem Promotext zitierend, fragte sich der Ron, was denn eigentlich Twee Pop sein soll. Schön dass es im Internet Zeitalter immer noch Menschen gibt, die auch mal eine Frage offen halten. Und nun komme ich ins Spiel und beantworte mutig dieses Rätsel, ohne vorab Wikipedia zu konsultieren. Twee ist ein Kleidungsstoff der in den 60er-Jahren weit verbreitet war. Twee Pop ist somit die Anspielung auf einen Popsound, der tief in dieser Zeit verankert ist: Einfach und unkompliziert, doch hochmelodiös, so wie die frühen Beatles klangen.

Die bekanntesten Vertreter des Twee Pop sind ohne Zweifel Belle and Sebastian aus Glasgow, die seit Mitte der 90er-Jahre den Inbegriff dieses Genres ausmachen. Und so klingt es dann auch im Treibhaussaal beschwingt und unbeschwert. Das Quartett aus London zelebriert von Anfang an die Leichtigkeit des Seins. In den Songs behandeln Allo Darlin’ Themen wie die erste Liebe, das Aussenseitertum oder das harte Leben als Popmusiker. Es sind die kleinen bis mittleren Probleme der Existenz in dieser nicht perfekten Welt. Das Publikum schunkelt munter mit. Die hochsympathische Sängerin Elizabeth Morris und ihre nicht minder sympathischen Mitmusiker versprühen gute Laune, dem sich auch das Publikum nicht entziehen kann. Und auf einmal fühlt man sich auch in dieser Welt der Nostalgie: Als sässe man im Hyde Park auf einer Karodecke, eingepackt in einem Dufflecoat und an einem Glas Rotwein nippend. Wenn Eskapismus, dann bitte so.

Nächster Erasedtapes-Anlass: Labrador City und Wild Nothing am Samstag 24.November im Südpol.