Viel Schweiss am Kick'n'Rush

Die Mutter aller Fussballturniere, das Kick'n'Rush, ging vergangenes Wochenende in die zwölfte Runde. Trotz subtropischer Hitze ging es durchwegs sehr engagiert zur Sache. Die sportlichen Sieger heissen Kleintheater Kings & Queens (Kick'n'Rush-Liga) und Open Air Kino (Herrenliga) – doch die sportliche ist ja nur eine Facette des grossartigen Turniers. Einmal mehr.

Es wurde getschuttet (natürlich), es wurden massenweise nasse Schwamms über den roten Köpfen ausgedrückt, es wurde kommentiert und es lief Musik während den Spielen. Es gab Gretschen, Fluchwörter, Provokationen, viel zu Lachen und es gab Bier. Es ist das Kick'n'Rush, das Zusammentreffen der Luzerner Kulturszene, um dem runden Leder und dem Drumherum zu frönen. Wieder eine Aufwärmparty am Freitag im Uferlos, wieder zwei Tage bei brütender Hitze auf den Feldern des FC Kickers, Auffrischung im nahen See oder im Garten des Treibhauses. Am Sonntagabend blieben drei Finals – allesamt engagiert, äusserst spannend und beäugt von vielen vorher Ausgeschiedenen und kommentiert von Dominic Deville.

Bei den Herren setze sich das Open Air Kino knapp gegen Tacker Modul mit einem sehr späten 1:0 durch – es hätten beide gewinnen können. Bei der gemischten, der Kick'n'Rush-Liga, hiess der Sieger Kleintheater, das gegen Aktion Strafraum 2:1 gewann – das Spiel bot Unterhaltung und Spannung. Und da war noch das Kinderfinale (3:3), hier war der Applaus und die Sympathie durch alle Reihen gross. Heroisch der kleine Knirps in Rot: Von einem Ball fast so gross wie er wurde er am Kopf getroffen und rücklings ins Tor bugsiert. Fünf Minuten später lief er unter Beifall und mit in die Luft gestreckten Armen zurück aufs Feld. Aus ihm wird mal ein grosser Kick'n'Rusher, da bin ich überzeugt. Und da waren Roter Stern Memphisto (siehe Bild zuoberst), die sich in die Herzen der Zuschauer spielten: Mit Protesen, Schauspieleinlagen, Clownkostüm. Schwalben-Königin Nina Steinemann wurde folgerichtig von der Zuschauerschaft zur schillerndsten Spielerin gekürt. Apropos schillernd: Die Siegerehrung fand, begleitet von Dudelsack, erhoben über dem Treibhaus, beim Eingang des Theaterpavillons, statt. Schreiend von Deville, predigend von Sam Pirelli und mit prächtigen Luftschlangen-Schüssen gen Himmel. Es war heiss, es war wunderbar, das KulTORmagazin (ausgeschieden im Achtelfinal gegen Ajax Dada) möchte der ganzen Crew danken und kommt gerne wieder. Der WM-Final am Sonntagabend verkam fast etwas zur Nebensache, hatte man doch vorher so manches spannendere Spiel gesehen.

Bilder: Cathérine Huth (Mehr gibt's hier)