Schrei dich frei!

Donnerstag, 16.8.2012, Schüür. Es war ein triumphales Konzert gestern, das die Doom-Altherren Crowbar gaben. Hatebreed-Sänger und MTV-Moderator Jamey Jasta, der mit seinem Projekt Jasta die Vorgruppe gab, stand ihnen – zumindest bühnenpräsenzmässig – in wenig nach.

Es ist Donnerstag und Salsa-Abend in der Schüür. Oben dröhnt der Metal. Was irgendwie eine amüsante Menschenmischung ergibt. Zatkorev – der Name ist tschechisch und bedeutet «... dafür Blut» – räumen ihre Instrumente zusammen, machen die Bühne frei für Jasta, das jüngste Projekt des Hatebreed-Sängers Jamey Jasta. Dieses ist zwar musikalisch eher etwas monoton, aber der Frontmann macht das mit seiner Spielfreude irgendwie wett. Mit Tuch um den Kopf und viel Verve kündigt er zwischen den Songs immer wieder an: «Macht Lärm, macht Lärm für Crowbar. Drum sind wir hier.» Er erzählt, dass tätowierte Metaller in den Staaten einen Scheissdreck wert sind (in den Augen der Leute) und leitet über in das mit hymnischen Mitgröhlrefrain bestückte «Nothing they say». «We are nothing, we are nothing, we are nothing they say we are.» Crowbar (Brecheisen) ist die ehemals schwerste Band der Welt und so klingt auch ihr Sound. Shouter Kirk Windstein bärtig mit kahlem Schädel und einem «True-Southern-Metal»-Shirt. Basser Patrick Bruders mit Mähne und (fast) eben so langem Bart. Eine eindrückliche Erscheinung, diese Combo. Und im Gegensatz zu Testament, die am 3. August aufspielten, stimmen sie – trotz Legendenstatus – ihre Instrumente selber. Windstein übrigens spielt mit Jamey Jasta bei Kingdom of Sorrow. Verknüpfungen über Verknüpfungen. Projekte über Projekte. Die Bühne eingenebelt, Licht schneidet durch. Der Sound astrein, Windsteins Stimme etwas härter als auf den Aufnahmen. Das ist gut so. Hart ist gut. Ein Monolith aus Gitarren, Bass, Drums, Stimme drückt auf das Publikum. Selten dicht, selten wuchtig.