Ghost Bees verzaubern Treibhaussaal

Die beiden Kanadischen Zwillingsschwestern Romy und Sari Lightman alias Ghost Bees verzauberten gestern den Treibhaussaal. Im Gepäck einen Sackvoll Grünzeug, zwei Klampfen und eine regenbogenfarbene Aura.

«Hi, we are the Ghost Bees from Halifax. You know, Halifax 99, the Swissair-Crash.», hauchten sie charmant ins Mikrofon. Nun gut, den zweiten Satz hab ich mir nur im Geiste ausgedacht. Aber ein bisschen Bösartigkeit muss schon sein. Denn das Universum von den Ghost Bees existiert aus vielen metaphysischen Figuren wie Vampiren, Meerjungfrauen und Elfenkönigen. Es ist daher eine eher romantisierte Traumwelt, die sie erschaffen.

Im Treibhaussaal tummelten sich verhältnismässig viele Frauen. Ungefähre Schätzungen gehen von 70 Prozent aus. Der Männeranteil pendelte sich etwa bei 20 Prozent ein. Den Rest des Saales füllten Trolle, Gnome und etwa das halbe Personal Grimmscher Märchen. Deren Anwesenheit hatte seine Gründe. Die beiden Schwestern bezirzten mit ihren Klängen den Schöngeistern. In klassischer New-Weird-America-Manier frohlockten sie verschrobene Melodien aus ihren Instrumenten und Gesangsorganen. Die Ghost Bees spielten eine eher altertümliche und traditionelle Form des Folk, wie sie auch eine Joanna Newsom zu machen pflegt.

Mit Hilfe von Mandoline und Gitarre erschufen Romy und Sari Lightman eine Art Minnesang. Vor Allem der zweistimmige Gesang vermochte zu gefallen. Wie bei Coco Rosie korrespondieren ihre Stimmen im ähnlichen Rahmen – die eine Stimme klingt eher rein, während die andere eher kindlich, naiv singt.

Es war auf jeden Fall ein schönes Konzert. Doch kann sich meiner einer nicht den Vergleich zum Konzert von Animal Collective letzten Mittwoch in der Schüür verkneifen (hier nachzulesen). Das war halt schon anderes Kino. In diesem Licht erscheint das Konzert der Ghost Bees wie ein laues Lüftchen, das durch den verwunschenen Elfenwald weht. Nichtsdestotrotz, es war schön.