Flut, Flut, Bilderflut

Hochschule Luzern – Design & Kunst, 01.05. bis 05.05.2018: «Drohend können sich Wellen vor einem aufbauen, nichtsdestotrotz stürzen sich die Studierenden beherzt in die Fluten des Vorkurses. Was zu Beginn überwältigend wirkt und in den Tiefen verborgen scheint, wird neugierig ergründet», dies verspricht die Beschreibung der Jahresausstellung des gestalterischen Vorkurs 2018. Die Vorkürsler*innen haben ein Jahr lang gelernt, angewandt und ausgelotet: Der Bericht einer von null41.ch angezettelten digitalen Bilderflut durch die Studierenden, passend zur heutigen Zeit und dem Thema der Jahresausstellung.

Titelbild: Hochschule Luzern – Design & Kunst
Fotos: Studierende des gestalterischen Vorkurses 2017/2018

Die ersten Wellen trafen uns sachte am 1. Mai 2018, kurz nach 19 Uhr – die Bilder-Flut hat begonnen! null41.ch hat Studierende des Vorkurses 2017/18 zu einer digitalen Bilderflut per Whatsapp herausgefordert. Stürmische Fluten und ruhige Ebben wechselten sich während dieser fünf Tage ab. Hier eine kleine Auswahl der bunten Bild-Überschwemmung:

Surreal reale Wohnzimmersituationen in Miniatur und im Gegensatz dazu ein oberkörperloses Beinpaar, auf einem roten Klappstuhl sitzend.

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Die Auflösung des Miniaturwohnzimmers durch das Zeigen des Settings, ein Foto der lila-rosa gestalteten Signaletik verrät, von welchem Teil der Ausstellung die Fotos kommen.

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Die Studierenden sitzen im Dunkeln zusammen, Bierdosen und Handys in der Hand. Ein grosses Schild durchbricht hell die Dunkelheit. Weinflaschen, Tetra-Pack und Brot am Boden neben rot-weiss gestreiften Ringelsocken. Vergossenes Bier auf Asphalt, viele Hinterköpfe und Frisuren, lila Haarband. Rotweingläser und Küsse. Kuscheln und Handyaufnahmen – Gesichter werden von unten beschienen, in Szene gesetzt und Fotos gemacht. Wie in einer iPhone-Werbung werden iPhones mit iPhones fotografiert, die gerade iPhones fotografieren.

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Platzende Ballons und Schokoladenosterhasen. Ein neues Szenario: Eine Pappfrau, die am Tisch sitzt – man muss zweimal hinsehen, nur der Schatten verrät ihre Zweidimensionalität! Eine Hand greift nach den Croissants vor der Figur. Eine andere greift nach einer Fotografie eines sandigen Bodens mit schwarzer Wasserpfütze. Ein Daumen-hoch für Fotografien einer Alphütte. Eine Hand hält ein Weinglas über ein monochrom weisses Werk.

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Bunte Fotos von Objekte aus verschiedenen Materialien und Techniken. Ein hell erleuchtetes Foto vom Inneren einer schmutzigen Mikrowelle rundet den Tag ab.

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Detailaufnahme einer Fineliner-Zeichnung, Ausstellungssituationen, Horn-förmige Objekte aus verschiedenen Materialien, Logbuchseiten. Eine kleine Spinne neben einer Fotografie rückt ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

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Bilder aus der Eingangshalle mit weissen Kübeln sowie Stoffbahnen, die von der Decke hängen und zwei Getränkespender.

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Eine bestechend bunte, rudimentäre Keramikvase, weitere Objekte auf flachen Tischen und von der Decke hängende, fragil und leicht aussehende Metallkokons.

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Um vier Uhr morgens eine Springwelle – ein Wanderer, mit Ästen bepackt, der Fotografien betrachtet.

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Es wird mir zu laut und zu nass und ich möchte den Strand für eine Weile verlassen. Ich wurde wider Erwartung regelrecht geflutet.

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Trotz oder auch wegen dieses digitalen Einblicks in die fünftägige Ausstellung werde ich dazu verführt, den Ursprung dieser Bilderflut zu besuchen. Die farbige, technische und materielle Vielfalt besticht durch ihre Ungezwungenheit und Kreativität. Die erlernten und ausgeloteten Fertigkeiten in den unterschiedlichen Bereichen der gestalterischen Welt werden von den Studierenden mit Elan gezeigt. Da verzeiht man auch gerne die fehlende Auseinandersetzung mit dem Begriff «Flut» bezüglich der aktuellen Flüchtlingskrise. Diese darf, kann, soll oder muss in einem eventuellen Kunststudium angegangen werden.

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An dieser Stelle: Vielen lieben Dank an die Fluter*innen, ohne euch wäre die Bilderflut nicht möglich gewesen!

Unter dem Titel «Flut» zeigte die Jahresausstellung des gestalterischen Vorkurses der Hochschule Luzern – Design & Kunst vom 2. bis 5. Mai 2018 Arbeiten der Studierenden des Studienjahres 2017/18. Die Vernissage fand am 1. Mai 2018 statt.