Diese Band besteht eigentlich aus vier festen Mitgliedern, gestern hatten sie noch drei zusätzliche Musiker an Bord, unter anderem Peter Broderick an der Geige, der das Treibhaus dieses Jahr schon einmal mit seinem Solo-Programm beehrte. Gleich zu Beginn steckte sich Sänger Casper Clausen eine Zigarette in den Mund und erklärte, dass dies in Dänemark verboten wäre. In dieser Hinsicht sind wir wirklich ein sehr liberales Land. Dass Dänemark die zufriedensten Bürger der Welt beheimatet, wurde anhand der Spielfreude dieser Band auch dem Hinterletzten bewusst. Sie nehmen sich die Freiheit heraus, epische Songs zu spielen, die dem Popsong-Muster so einige Haken schlägt. Und so wird daraus Post-Rock, garniert mit Elementen aus der klassischen Musik. Ein bisschen in Richting Sigur Ros geht das jeweils, doch mit mehr Sinn für Dramatik. Ihre ausschweifenden Chorgesänge lassen auch an A Silver Mt. Zion denken.
Diesen Herbst erschien ein Live-Album von Efterklang mit dem Namen «Performing Parades», das sie zusammen mit dem Danish National Chamber Orchestra live einspielten. Es ist darum nicht verwunderlich, dass sie live ein perfekt eingespieltes Team sind. An diesem Abend spielen sie auch Songs ab ihrem neuen Album «Magic Chairs», das am 22. Februar herauskommen wird. So wie das art-poppige «Modern Drift» mit einem minimalen Piano-Part, den Philipp Glass nicht besser hingekriegt hätte. Apropos Piano: Im Treibhaus war das letzte Konzert der Tour und auch das letze Konzert von Katrine, der Klavierspielerin. Und so wurde es eine emotionale Abschiedsfeier mit Schnaps, Kunstschnee und Tränen. Der Klang hallte nach.
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