Der Club ist voll. Ein durchmischtes Publikum mit hohem Metaller-Anteil. Kein Wunder, hier veranstalten auch Lumberjack, die für die Rauhnächte und den Rock-Olymp verantwortlich zeichnen. Es ist schön, dass sie sich des Roadhouse angenommen haben und da nun jeden ersten Monatag im Monat ein Konzert organisieren. Dieser Club nämlich hat eine grossartige Atmosphäre: Hier ist’s eng, familiär und auch wenn man nicht rauchen darf und das Bier acht Stutz kostet (nun gut, der Eintritt war gratis), irgendwie Rock'n'Roll. Die Gitarre jault, stöhnt, peitscht, heult. Da, Hendrix! Da, Zeppelin! Da, Funkriffs! Da, frühe Stooges! Da, ein Beat, der pocht! Eine hypnotische Basslinie. Eine Textzeile, die irgendwie bekannt vorkommt, die man aber doch nirgends verorten kann. Ein elektrisches Gewitter. Ein Fall durch die Zeit. Durch den Rock und seine Spielarten. Und doch klingen Who’s Elektra vor allem nach sich selbst. Endlich mal wieder ein Konzert, bei dem man mit offenem Mund vor der Bühne steht. Sich «Fuck, was war das?» fragt. Völlig verdient hat das Dreiergespann (neben den Silhouette Tales) den Förderwettbewerb «Tankstelle Musik» für sich entschieden und gehen nun mit einem Produzenten ihr Debüt-Album an. Ein Song sorgte bereits auf YouTube für Furore und bald 1400 Klicks: Das zusammen mit dem Schriftsteller Beat Portmann (Text) interpretierte «Zäme Läbe Emmen Luzern». Die zweite Band, Hairdryer – Action-Rock'n'Roll aus Hergiswil, Nidwalden –, klingt wie eine Coverband mit eigenen Songs. Man glaubt, alten Hairmetal-Hits – der Fummel, den Sänger David Niederberger zu Beginn trägt, tilgt letzte Zweifel – zu lauschen. Aber: Es sind Eigenkompositionen. Niederbergers schrille Stimme wächst an den Liedern und den steigenden Promillen in den Köpfen des Publikums.
Nächstes Konzert: MO, 2. April, 20.30 Uhr mit der WTF-OMG-Band und Channelsix
