Die Finale Fantasie - Peter Broderick im Treibhaus

Schon zum zweiten Mal beehrt Peter Broderick das Treibhaus mit seiner Anwesenheit. Wie schon vor anderthalb Jahren hat er im Gepäck feine Folkperlen.

Im gut gefüllten Treibhaus herrscht wieder einmal diese stille Stimmung, die nur ganz besondere Musiker herbeiführen können. Da schämt man sich gar für ein Räuspern. Broderick ist ein Multiinstrumentalist, wie er im Buche steht. Nicht nur dass er mit Leichtigkeit Gitarre, Violine und Piano wechseln kann, nein, ihm merkt man auch an, dass er die musikalische Tradition der amerikanischen Folkmusik wie ein Schwamm aufgesogen hat. Doch nicht genug, auch seine Virtuosität vermag zu gefallen.

Ja, das sind Songs, die man im Volksmund als «schön» bezeichnet. Oder noch schlimmer: als Herbstmusik. Doch wir sind ja kein doofer Blog, sondern Kulturteil. Und hat der Schönklang mal Oberhand gewonnen, loopt er fünf Schichten und schon ist das Problem gelöst.  Seit seinem Album «Home», das auf dem renommierten Indie- Label «Bella Union» herauskam, folgten drei Alben, die seine immense Schaffenskraft dokumentieren. Peter Broderick spielte viele dieser neuen Songs am Donnerstagabend. Wie zum Beispiel «Guilt’s Tune», ein archaisch vorgetragener Folksong in der Tradition eines John Fahey. Oder «When I’m Gone», das im klassischen Gewand daherkommt und auch in einem Soundtrack eine gute Gattung machen würde. Es war ein sehr schönes Konzert. Gemacht für Menschen, die das Schöne, das Leise mögen, vorgetragen von einem Mann der Eleganz und Grazie verkörpert und Musik in der Praxis als auch in der Theorie versteht, als das was sie ist: ein Kommunikationsmittel. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=_TFgx_dRwr4[/youtube]