Begeisterung im Treibhaus - Kapnorth tauften ihr Debüt

Treibhaus, Freitag, 1.3.2013: «Thunder Lightning Storm» von Kapnorth klingt aufwändig. Auf die vielbesagte Produktion folgte eine CD-Taufe, die sich zeigen lassen konnte.

(Von Nick Furrer)

Acht Monate sind es her, seit der Vierer seine Heimreise antrat – von Island zurück in die Schweiz, welche damit um ein Debüt reicher wurde. «Thunder Lightning Storm» (Goldon Records) enthält keinen einzigen Song, der einen beim ersten Hören anspringt. Kapnorth prahlen mit verspielten Arrangements und sind wahre Meister darin, den Zuhörer auf falsche Fährten zu locken.  Mitunter Gründe, weshalb «Thunder Lightning Storm» nicht jeder Ohrs Sache ist.  Wie sich die schwere, umso intensivere Musik live anfühlt, wollten die Leute wissen – das Treibhaus war bei Konzertbeginn bis oben gefüllt.

Im Vorprogramm wurden Kurzfilme der Filmproduktionsgruppe «Video Wizards» auf Stoffleinwände projiziert, deren Musik aus den Federn von Elia Lobina, Sänger und Pianist von Kapnorth, stammte. Hinter dem Videoclip zu Kapnorths «Metropolis» wiederum stehen die Betreiber von «Video Wizards« – ein Geben und Nehmen zwischen der Band und den Gruppenmitgliedern, das seit einiger Zeit besteht und gepflegt wird. Statt einer Vorband gabs nebst den Filmen das Duo Zur / Obr, welche den Leuten mit Klarinette und Gedichten hauptsächlich vor den Kopf stiessen, was wohl der Sinn darin war. Nach gut eineinhalb Stunden war das gesamte Album mit allen Höhen und Tiefen der Reihe nach abgerackert. Während dem Konzert sah man Momentaufnahmen der Islandreise über die Leinwände huschen, mal ein Gesicht, mal eine atemberaubende Landschaft. Passend zum Sound wurde das Filmmaterial neu kombiniert und vor Ort mit grafischen Spielereien verziert und verzerrt. Das Publikum zeigte sich zu Recht begeistert. Kapnorth wurden ihrem Ruf als gute Liveband ein weiteres Mal gerecht und boten obendrein eine aufwändige Plattentaufe, die ganz im Zeichen ihres facettenreichen Debüts stand.