Back To The Future – Thavius Beck im Treibhaus

Am Freitag trat mit Thavius Beck einer der schillerndsten Indie-Hiphop-Künstler unserer Tage im Treibhaus auf. Und er veranschaulichte wie der Mainstream-Hiphop in geraumer Zeit klingen könnte.

Doch so weit ist es noch nicht. Im Gegensatz zum Indie-Rock/Pop wird der Alternative Hiphop vom Mainstream nicht hofiert, sondern schleichend einverleibt. Die aktuellen Hiphop-Songs in den Charts sind darum elektroider und experimenteller geworden. Der amerikanische MC und Produzent Thavius Beck setzt dieser Tendenz in aller Konsequenz die progressive Gegenwelt. Die Beats sind vertrackt, seine Samples flimmern durch ein Dickicht aus Synthie – Flächen und die Bässe pumpen subtil aus den untiefen. Musikalisch ist dies verortet zwischen den Labelmates Anti-Pop-Consortium und dem neuen Wunderkind Hudson Mohawke aus dem Hause Warp. Sein neustes Werk «Dialogue» erschien diesen Herbst auf dem renommierten Label Big Dada. Aus diesem Album hat Beck einige Songs gespielt, währenddessen er dazwischen Instrumentale Stücke gestreut hat. Obwohl seine Rhymes wahnwitzig elegant sind, wussten auch diese Instrumentals zu gefallen. Er hantierte neben seinem Macbook mit einem Koss Pad. Mit diesem Teil konnte er Mithilfe der Musiksoftware Ableton Live einzelne Spuren verändern. Und dieses Werkzeug nutzte er bisweilen bis an die Grenzen der Zumutbarkeit. Aber sich ernsthaft zu beschweren, würde von grosser Intoleranz zeugen. Denn Thavius Beck erzeugt in seiner Tracks post-moderne Klangwelten. Das muss hektisch, rastlos und bisweilen morbide klingen. Nach der Zugabe gab der gutgelaunte Beck noch einige Beats zum besten, zu denen man herrlich verquer tanzen konnte. Und es machte einfach verdammt Spass, diesem Musiker zuzuhören und in die Zukunft zu lauschen. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=L6qTZzX8eOA&feature=related[/youtube]