Anna Kaenzigs tönende Diashow

Donnerstag, 28.2.2013, Schüür: «Donnerspass» mit Anna Kaenzig aus Zürich samt Band brachte folkig und countryesk angehauchte Singer-Songwriter-Musik, wie es auf dem aktuellen Album «Slideshow Seasons» zu hören ist. Aber nicht nur.

(Bild: Ornella Cacace)

Vor zwei Jahren startete die heute 28-jährige ausgebildete Jazzsängerin Anna Kaenzig aus dem zürcherischen Meilen mit dem Album «Four Acres And No Horse». Und sogleich waren ihr Aufmerksamkeit und Anerkennung gewiss. Jüngst hat sie mit dem Zweitling «Slideshow Seasons» nachgelegt. Im familiären «Schüür-Donnerspass»-Rahmen gabs das neue Programm live zu erleben. Den Album-Opener «Don’t Get Lost», zusammen mit Reto Burrell geschrieben, gibt’s erst später am Abend, dafür aber auch den einen oder anderen Titel des Debüt-Albums («Don’t Think Twice», «Sailorman»), plus den damaligen Titelsong (der ihr übrigens, so erzählt sie, das Zusenden von Spielzeug-Pferdchen, aber von keinem echten Pony einbrachte). Man kann sagen, die Musik von Anna Kaenzig hat sich in der Zwischenzeit gewandelt. Immer noch erfreut sie «mit ihrer vollen und klaren Stimme» («kulturtipp»), aber musikalisch zeigt sie die aktuelle Anna Kaenzig etwas geerdeter. Will heissen: Jazziges bleibt aussen vor, und neuerdings werden die Vorbilder, ohne dass die Sängerin gleich ins Nachahmen verfallen würde, deutlicher spürbar: Bonnie Raitt, Emmylou Harris und Joni Mitchell gehören zu ihren persönlichen künstlerischen Favoritinnen. Will ebenso heissen: Anna Kaenzig, die Singer-Songwriterin an der akustischen Gitarre, macht eine Musik, die dem Folk und dem Country verpflichtet ist. Nur schon äusserlich: Sie zwar im kleinen Schwarzen, die vier Mitmusiker aber allesamt in stilechten Karo-Hemden. Zu sechst sind sie also zugange, mit akustischer und elektrischer Gitarre, E-Bass, Schlagzeug, Piano/Harmonium sowie Banjo/Mandoline. So kann man sie alle hören, die erdigen Songs mit Titeln wie «At The End Of The Road» («gibt die Stimmung wieder, wenn man frühmorgens durch die leeren Strassen nach Hause geht»), «Vespa» (entstanden im Berner Oberland), «Winter In Nevada». Man dürfte von Anna Kaenzig, ihrer Stimme und ihrer Musik künftig noch hören. Die nächsten «Donnerspässe» bringen Namen wie Kosheen (7.3.), My Name Is George (14.3. Winterthur, mit neuem Album) zusammen mit John Caroline, Fiona Daniel und On A Pea (21.3.).

Programm siehe hier.