
28.06.25
Kunst
Unerträgliche Gleichzeitigkeit
Was passiert, wenn der Frieden bricht? Dieser Frage nähert sich die Ausstellung «Frieden – Mир» im Museum Bruder Klaus in Sachseln und rückt ukrainische Künstler:innen ins Zentrum der Erzählung.
Anna Chudozilov (Text) und Christian Hartmann (Bild)
Hätte die Schweiz ein Herz, würde es nah an Sachseln schlagen: Zwischen See und Himmel strecken sich die Bergspitzen, die Hänge voller Wälder, auf gelben Tafeln ist der Weg zum Mittelpunkt des Landes ausgeschildert. Das Dorf: Hotel Kreuz, Gasthaus Engel, Drogerie, Bank, Denner. Es scheint ein Leichtes, hier Frieden zu finden.
Tatsächlich lebte in Sachseln einst der «grösste Liebhaber des Friedens». Vor über 500 Jahren war es Heinrich Wölflin, der Niklaus von Flüe in seiner Biografie als «pacis maximus amator» beschrieb. Auch der ehemalige Professor für Kirchengeschichte Markus Ries zeichnet Bruder Klaus als Friedensstifter, der Innerschweizer Konflikte schlichtete und ratsuchenden Herrschern friedliche Lösungen nahelegte. Erschienen ist Ries’ Text 2017 im Gedenkband «Mystiker. Mittler. Mensch» – zum 600. Geburtstag des Einsiedlers.