
01.09.25
Literatur
Eine Ameise, und schon geht es los
Das neue Buch von Martina Clavadetscher ist ein Pageturner. Gewachsen aus allem, was die Zentralschweizer Autorin bisher geschrieben hat.
Franziska Nyffenegger (Text) und Lucas Ziegler (Bild)
Kein Tag gleicht dem andern, Routinen gibt es nicht. Heute zum Beispiel trifft Martina Clavadetscher am frühen Nachmittag die Autorin dieses Textes, um später nach Zürich zu fahren. Dort wird gerade ihr Stück «Schein, du crazy Diamant!» aufgeführt, und sie möchte sehen, wie die Inszenierung auf einer anderen Bühne wirkt. Morgen wird sie in Brunnen ihre Tomaten giessen, übermorgen nach Biel fahren, wo sie seit gut drei Jahren am Literaturinstitut als Mentorin arbeitet – «meine erste Festanstellung!» –, dann folgen zwei Wochen Schreibklausur, am besten in einer anderen Zeitzone, oder eine Lesung, eine Premiere, ein Auftritt irgendwo in Europa, eine Recherchereise oder … Wiederholungen – «die ewige Wiederkunft des Immergleichen wie bei Nietzsche» –, das halte sie schlecht aus, das mache sie unruhig, unleidig. Bewegung sei so bereichernd, ohne ginge es nicht.



