Zwischen Traum und Wirklichkeit

Neubad Luzern, 20.01.2017: Vsitor taufen im Neubad ihre zweite EP «Holakòt». Als Support-Band fungiert das Dream-Pop-Trio East Sister. Ein Konzertabend mit grossen Pop-Gesten und verträumten Melodien.  

Den Vergleich mit dem amerikanischen Dream-Pop-Duo Beach House wird East Sister so schnell nicht los. Schuld daran ist der Song «Cinema», notabene ein toller Song mit viel Popappeal, der das Erfolgsrezept von Beach House nahezu eins zu eins kopiert: Nämlich aus minimalen Mitteln hohe Intensität zu erzeugen. Der Song besteht aus einem repetierenden Orgel-Arpeggio, Schlagzeug, einem Synthie-Basslauf und den engelhaften Stimmen von Lorraine Dinkel und Laura Schenk.

Es folgen Vsitor, die ihre zweite EP «Holakòt» taufen. Nach einem Ambient-Intro heult die Gitarre auf, das Schlagzeug scheppert und Sängerin Lea Maria Fries dirigiert mit ihren Händen die Melodie mit. Der dramatische Art-Pop von Vsitor ist weitaus exaltierter und es braucht ein, zwei Songs, bis man diesen Kontrast zur Support-Band East Sister verdaut hat. Doch dann geht der Knopf auf und die grossen Gesten kommen an.

Sind die Songs auf der EP, die sie in Island aufgenommen haben, auf Hochglanz perfektioniert, brechen sie live aus diesem Korsett heraus. Exemplarisch kommt dies beim Song «Pheromones» zum tragen. Auf der EP noch ein guter Song mit Soul-Appeal, wird er live zur Hymne. Lea Maria Fries (voc, synth), David Koch (g, synth, voc) und Valentin Liechti (dr) sind ausgezeichnete Musiker, die auch zwei- oder dreistimmig einen Refrain tragen können. Die Stimme von Fries und die melancholischen Gitarren-Arpeggios erinnern oftmals an The xx. Und als Support-Band von eben diesen kann man sich Vsitor gut vorstellen. Man soll ja erstmal kleine Brötchen backen.

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