Willkommen in der fantastischen Welt des Himmelrichs

Tödistrasse Luzern, 02.09.2015: Nach langem und ungeduldigem Warten ist es nun soweit, das Himmelrich oder auch Zwischenrich, öffnet seine Türen für die breite Masse. Die Siedlung macht in ihren Wohnungen als Zwischennutzung Platz für verschiedenste künstlerische Projekte, die nun offiziell von allen bestaunt werden können. Vom Bistro zum Baumstamm im Wohnzimmer bis zu Barbie-Installationen findet man im Himmelrich für alle etwas.

Die Erkundung der ABL-Wohnungen an der Tödistrasse, welche vielfältige und überaus kreative Projekte beherbergen, beansprucht zwar ein wenig Zeit, lohnt sich aber durchaus. Wer zwischendurch trotzdem eine kleine Stärkung braucht, muss sich keine Sorgen machen. In den Parterre-Wohnungen in der Tödistrasse 9-17 findet man kleine Bars, Cafés und Bistros, die verschiedenste Getränke und Speisen anbieten. Schon am Eröffnungstag erfreuen sich die sogenannte Gastro-Meile einer enormen Popularität, man kann sich gut vorstellen wie voll die Räumlichkeiten am Wochenende sein werden. Die Hauptattraktionen finden aber in den Wohnungen oberhalb der Gastro-Wohnungen statt. Dort befinden sich die Kultur-Wohnungen, welche vor mit ihren zahlreichen Projekten vor Individualität und Kreativität nur so sprühen. Zudem trifft man auf Leute unterschiedlichster Altersklassen und Herkunft, sowohl als Künstler, aber auch als Besucher. Dieses Zusammengewürfelte von Künsten und Menschen macht den eigentlichen Charme der Überbauung aus. Jeder kann sich hier wohl und zuhause fühlen. Die guten Gespräche, welche immer wieder zwischen Aussteller und Publikum entstehen und die ausgelassene, friedliche Stimmung in den Häusern, machen Lust auf mehr. Das Treppensteigen von Stock zu Stock ist ausnahmsweise keine Qual, sondern ein Weg zu neuen Abenteuern.

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In jeder Wohnung gibt es etwas Neues zu sehen und zu erkunden. Oft fragt man sich, wie es möglich ist, innerhalb so kurzer Zeit und auf so kleinem Raum, so viel Kreativität zu einem Kunstwerk zu verpacken. Besonders eindrücklich ist ein Projekt, bei welchem eine Gruppe von Aktivisten einen Baum im Hof des Himmelrichs fällten und in einer der Wohnungen so unterbrachten, dass die Baumspitze aus dem Fenster in den Innenhof zeigt. Es ist eines der Projekte, welches für am meisten Furore unter den Besuchern und auch Künstlern der Tödistrasse sorgt. Ein Besuch lohnt sich beinahe schon allein aufgrund dieses Anblicks. Das bedeutet aber nicht, dass die anderen Projekte nicht mithalten können. Denn eines ist klar: es herrscht Vielfalt pur in den Kultur-Wohnungen! Foto 02.09.15 16 51 41

Gegenüber der Gastro-Meile und der Kultur-Wohnungen findet man in der Tödistrasse 10 und den fotodom und in der Nummer 12 die Mall Of Neustadt. Im fotodom präsentieren 12 Fotografen und Fotografinnen in 10 Wohnungen ihre Werke unter dem Titel «Zeichnen im Licht». Die Mall Of Neustadt ist zwar nur am 4. und 5. September geöffnet, ist aber definitiv auch ein Besuch Wert. Hier finden Geschäfte des Hirschmatt- und Neustadt-Quartiers vorübergehend zusätzliche Räumlichkeiten, in denen sie ihre Produkte verkaufen können. Nicht zu vergessen ist das Radio 3fach, das während den offenen Tagen aus der Bundesstrasse 16 sendet. Auch hier ist immer was los und es gibt ordentlich was auf die Ohren. An allen vier Tagen der offenen Tür tanzt hier der Bär im Keller an Konzerten und DJ-Sets. Am Donnerstag-Abend trifft man hier «carte blanche» der Loge mit dem Beauties & Beast-Kollektiv. Die Spoken Word Darbietung zeigt sich aktuell, etwas überspitzt und stets gesellschaftskritisch. Das Publikum macht es sich währenddessen bequem und hört amüsiert zu. Es lohnt sich auch die anderen Vorstellungen im Untergeschoss der Bundesstrasse 16 anzuschauen, unter den Künstlern findet man zum Beispiel Tobi Gmür, Wavering Hands, Cold Reading oder Who’s Electra. Konzerte gibt es auch an den Rooftop-Sessions von Lumberjack auf dem Dach Tödistrasse 10, welche Freitag und Samstag stattfinden. Musikliebhaber kommen also bei einem Besuch des Himmelrichs nicht zu kurz.