Silvester I: Ein Erfahrungsbericht.

So das war es nun mit dem Jahr 2008. Wie feierte man das so in Luzern? Zum Beispiel am Soulvester oder an der Bourbaki-Disco-Dancing am letzten Abend im Jahr? Wo die Besucher am offenherzigsten waren, kannst du hier lesen.

(Von Nina Laky)

Ein weiser Mann sagte mir, man könne dieses Jahr im Sedel bis in die Puppen feiern. Gelogen hat er. Der schöne (stimmte an diesem Abend nur teilweise, aber dazu später mehr) Sedel schloss seine Türen nämlich  schon gegen 6 Uhr früh. Was war da los? Ich erzähls euch gleich.

Aua aua, mein Kopf.

Zuerst war man schliesslich im Bourbaki und dort waren alle, jedenfalls alle die man sehen und an Silvester nicht missen wollte. Im Programm stand einiges, was ich nicht sah. Denn wie es sich gehört, feiert man ja zuerst mal privat mit den Liebsten in einer Wohnung oder Haus oder sowas halt.

Jedenfalls spielten die Monotales, welche ich nicht kenn und drum nicht genau weiss, was die so machen. Ich hörte, sie seien fünf Luzerner, welche amerikanische Musik ver... tschuldigung spielen. Danach ein Stilbruch, welcher schöner nicht sein könnte. Les Yeux Sans Visage sind drei Luzerner mit langen Beinen und schönen Schuhen. Sie machen was zwischen Joy Divison und Interpol – aber schlecht hörts sich nicht an. Das kann ich sagen, weil ich hab die zwei letzten Lieder doch noch gehört und dann die Zugabe, bei der sich einige Münder im Publikum dazu bewegten. Ein Hit? Definitiv.

Das DJ-Team Prince White und das Girl Who Is Always There brachten dann das volle Bourbaki zum tanzen. Was für Musik sie spielten? Tut mir leid, das weiss ich nun wirklich nicht mehr. Jedenfalls hatten alle Durst und Freude und die Stunden bis 4 Uhr gingen schnell vorbei. Das Rausschmeiss-Licht trieb viele weiter in Richtung Bar 59 oder Metzgerhalle oder eben halt, in meinem Fall, in den Sedel.

So und jetzt kommts. Da hab ich doch um 00.30 Uhr schon ein Taxi bestellt, weil ich ja gewusst hab, dass das dann schwierig werden könnt mit Taxis und so. An Silvester. Hab ich also ein Taxi eines sehr bekanntes Unternehmenes mit H am Anfang bestellt, und das kam gar nicht. Das war nun gelogen. Aber es kam wirklich sehr viel zu spät! Nicht schön. Laune auch nicht mehr so schön. Schliesslich hat mans aber dann doch noch dort rauf geschafft.

Dort war Soulvester – ein Northern-Soul-Nighter mit einem DJ-Lineup, das etwa so aussah: Dynamic Witschi (Rude Attack), Brick Top (Rude Attack), Raph The Tough (We Dare Zine) und Hans Friedensbruch. Nun was soll ich sagen. Man kam dort oben an und wurde von schlafenden, zum Teil auf Stühlen (und ihr kennt die Stühle im Sedel, das sind nicht mal Stühle, das sind nur Hocker!), zum Teil an der Bar oder auf der Treppe Männern und Frauen empfangen. Der Boden war belegt mit sämtlichen Getränken, die man im Sedel sich bestellen kann und mit Mageninhälten der Besucher. Kein schönes Bild sag ich euch. Zudem wollte ein komischer Typ mir die ganze Zeit meine Jacke und meine Tasche klauen. Er probierte es mehrmals, war aber so schlecht darin, dass ich ihn jedesmal dabei erwischt hab. Eine durchaus skurrile Gestalt. Die Musik lief aber tatsächlich noch und sie war (wär komisch wenn nicht so) soulig bis regg... wie schreibt man das? reggaeig?

Aua aua aua, mein Kopf!

Also im Bourbaki waren die Leute betrunken, ja, aber im Sedel, da waren die praktisch schon im Jenseits. Oder wieder topfit vom vielen Kötzeln. Jedenfalls gabs noch ein paar wenige, welche sich noch bewegen konnten, und die waren enthusiastisch auf der Tanzfläche zugange. Ich verweilte dort also noch so ein Stündchen zwei. Dann war dann auch Schluss dort oben. Nichts mit in die Puppen und so. Mich wunderts, wie das Sedel-Team diese Hosenträger-Träger zum Nachhausegehn gebracht  hat. Wenns jemand weiss, soll er es mir bitte sagen, das muss sicher ein Heidenspass gemacht haben. Herrje.

Ein schönes, neues, anderes Jahr euch allen.