Schnellertollermeier: Mal Acht

Südpol Luzern, 24.02.2016: Acht Konzerte, drei Musiker, ein Ziel: Innerhalb von fünf Monaten erarbeitet das Luzerner Trio Schnellertollermeier neue Stücke und lässt das Publikum den Prozess mitverfolgen. Was auf dem Papier wie eine Generalprobe klingt, mutiert an diesem Abend zu einem heimeligen Happening.

Um 21 Uhr geht’s los. Schnellertollermeier bahnen sich den Weg durch die ungefähr fünfzig Besucher in der Künstlerwohnung des Südpols, zu ihren Instrumenten am anderen Ende des Raumes. Die Stimmung in der Stube ist gelöst und intim, als wäre man bei guten Freunden zu Gast. Nach einer kurzen Ansprache von Remo Helfenstein, dem Musikchef des Südpols, legen Manuel Troller (Gitarre), Andi Schnellmann (Bass), David Meier (Schlagzeug) in gewohnter Manier los. Es beginnt mit einem simplen Gitarren-Thema von Manuel Troller, das immer wieder ausbricht und neue Fäden schlägt, währenddessen die Rhythmus-Fraktion exakt taktet, akzentuiert und letztendlich das Tempo forciert. Gleich im ersten Stück wird man in den Schnellertollermeier Kosmos hineingezogen, einer Mischung aus Destruktion, Improvisation und präziser Musikalität – einer Umarmung von Jazz und Rock. Neben drei neuen Stücken spielen Schnellertollermeier an diesem Abend mit «Massacre Du Printemps» auch ein Stück ab ihrem vielgelobten, letztjährigen Album «X».

Das ganze Konzert hindurch kommt nie das Gefühl auf, einer Band zuzuhören, die Fragmente oder Skizzen ausprobiert, sondern pfannenfertige Stücke präsentiert. Aber im Wissen, dass die drei Musiker hohe Ansprüche in ihr Schaffen setzen, werden sie noch weitere sieben Konzerte daran feilen. Das nächste Mal nicht mehr in der Künstlerwohnung, sondern in anderen Räumen des Südpols. Die Reise geht weiter und wir sind Teil davon.

Die weiteren Daten: 23. und 30. März, 27. April, 3. Mai, 1., 15. und 25. Juni, jeweils 20 Uhr. Zudem tritt Manuel Troller mit dem Literaten Michael Fehr auf die Südpol-Bühne – für ein «musikalisch-literarisches Ereignis»: am 10. und 11. Juni