Frisch und etabliert

Südpol, 15.03.2018: Die Alleskönner übernahmen diesen Donnerstag die Bühne des Südpol. Zilpha Blu sowie Petra und der Wolf präsentierten ihren Hang zum Multi-Instrumentalismus und zeigten im Direktvergleich den Unterschied von Routine und Neuland auf.

Der Abend im Südpol lag diesen Donnerstag gänzlich unter dem Stern der weiblichen Unterstützung. Als Support Act von Petra und der Wolf vertraten Zilpha Blu die Schweizer Frauenförderplattform Helvetiarockt, welche den Abend mitorganisiert hat. Der Wiener Mainact wiederum betätigt sich bei Girls Rock Camps in Österreich und gründete das queer-feministische Plattenlabel Unrecords mit.

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Zilpha Blu entstanden aus dem letztjährigen Female Bandworkshop von Helvetiarockt und hatten als erstes die Ehre,  die Südpol Bühne zu entern. Ausgerüstet waren die vier Musikerinnen mit Cello, Melodion, Bass, Gitarre, Schlagzeug sowie drei verschiedenen, eigenständigen Stimmen. Dabei hatte das Quartett nebst der Vielfalt an Klängen noch ein weiteres Ass im Ärmel. Alle vier spielten an einem Punkt des Konzerts mindestens einmal ein anderes Instrument. Zwischen den Songs wurde von Gitarre zu Schlagzeug, zu Bass und wieder zurück zur Gitarre gewechselt: Alles, was man gerade so beherrscht, wird gespielt.

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Leider wurde so der Fluss, der während des Konzerts entstanden war, ziemlich gestört. Die vielen Wechsel sorgten sogar bei der Band stellenweise für Verwirrung. Die gespielten Songs – teils Covers, teils Eigenkompositionen – selber waren allerdings ausgesprochen gut arrangiert. Man spürte einen gewissen Sophie-Hunger-Vibe durch die vielen verschiedenen Stilelementen und Texte, die mit Deutsch, Englisch, Schweizerdeutsch und Französisch alles dabei hatten. Dem gut gefüllten Club gefiel's ausgesprochen gut, liess er die Band doch erst nach einer gelungenen Zugabe gehen.

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Petra und der Wolf kamen nach einer kurzen Umbaupause mit einem kleineren Setup aus. Gitarre, Schlagzeug, Synth-Keyboard, Saxofon, gespielt von nur zwei Bandmitgliedern: Da sah es auf der Bühne im Vergleich zu vorher schon fast leer aus. Nachdem die beiden Wienerinnen aber auf ihren Stühlen, die seitlich gegenüber positioniert waren, Platz genommen hatten, nahmen die zur Verfügung stehenden Instrumente den ganzen Raum ein und tauchten den Südpol Club in eine einzigartige Stimmung von Betrübnis und gleichzeitiger Lebenslust. Hallende Snares, druckvolle Gitarre und die anklagende Stimme von Petra Schrenzer sind das Erfolgsrezept der beiden.

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Musikalisch hörte man Petra und der Wolf ihre knapp zehnjährige Routine deutlich an. Die Arrangements wurden in perfektem Zusammenspiel dargeboten und kein Schlag oder Griff war an der falschen Stelle. Multiinstrumentalistin Aurora Hackl Timón hatte überhaupt keine Probleme damit, Schlagzeug zu spielen, gleichzeitig das Synth-Keyboard zu bedienen und zu singen. Auch der Wechsel vom Saxofon-Solo zurück ans Schlagzeug war überhaupt kein Problem.

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Die Interaktionen mit der Zuhörerschaft blieben kurz, aber herzlich und gaben irgendwie ein gewisses Gefühl von Zusammengehörigkeit. Mensch fühlte sich automatisch als drittes Mitglied der Band. Auch wenn die Anzahl der Gäste  mit der Zeit immer kleiner wurde (Donnerstag ist wohl doch nicht der neue Freitag), war das verbliebene Publikum so begeistert, dass es Petra und der Wolf nicht gehen lassen wollte. Also spielten die beiden noch eine «flotte Nummer»  und entliessen dann eigenhändig in die Nacht.