Eine Gewerbehalle voll und Mnevis zum Geburtstag

Diesen Freitag gönnte sich Esther zu ihrem 30. Geburtstag zwei Konzerte in der Luzerner Gewerbehalle. Geladen waren, nebst Gästen, die mit Flyer gratis gastierten und einen Gratisdrink zu sich nehmen durften, auch noch Philipp Burell und Mnevis. Wer sich fragt, wer Zweiteres ist und woher sie kommen und wieso sie sich so nennen, der lese hier weiter. Am Geburtstagsdrink genippt hat

(Von Nina Laky)

Die fünf Herren kommen aus der ganzen Deutschschweiz und mussten sich die Frage: «Mnevis? Was Neviss?» ungefähr 98 Mal schon anhören, daran sind sie aber gänzlich selbst schuld. Ich gebe zu, ich habe noch nicht ganz rausgefunden, warum sich Mario Hänni, Thomas Fehlmann, Luki Weber, Chregi Müller und Thomas Böhm so genannt haben. Somit kann ich das obige Versprechen nicht einlösen. Aber ich kann kurz sagen, dass mir das Konzert ausserordenlich gefallen hat. Das eine jedenfalls. Das andere Konzert spielte zuerst Philipp Burell und zwar um zirka 22.17 Uhr, als die Gewerbehalle schon sehr schön voll war. Die Gemeinde versammelte sich um den Herrn, der zuerst solo mit seinen Songs einen Teil der Gäste berührte. Jedenfalls musste er das, weil die ständigen «Psssts!» liessen vermuten, dass man Burells ruhigen Klängen zu so früher Zeit doch eher zu- als abgeneigt war. Das Geburtstagskind Esther (Danke an dieser Stelle herzlichst für die Einladung! Beziehungsweise das Tolerieren meiner Anwesenheit als Begleitung) durfte dann mit dem Maestro und Leadsänger von Marygold (Zitat Mnevis: «Die beste Schweizer Band») ein paar Lieder singen. Die Stimme der Dame kennen die einen oder anderen, na? Erraten? Sonst hier nachhören und checken. Das Konzert hab ich mehr oder weniger verpasst, zugegeben. Aber zugegeben auch an dieser Stelle: Ich weiss, es hätte mir nicht sonderlich gefallen. Die Meinung von Mnevis teile ich nämlich nicht gänzlich. Der untere Teil der Gewerbehalle war nun bis zum brechen voll, lediglich oben konnte man kurz noch ein wenig Luft schnappen. Mnevis haben sich schön Zeit genommen und das Publikum ein Wenig warten lassen. Ich war gespannt, wusste ich doch, dass die Bandmitglieder schon seit Ewigkeiten Musik machen. Aber nur wie? Aussehen würde dies jedenfalls in etwa so:

Dann fand ein Konzert mit Musik statt, die mir generell nicht gefällt. Viele langgezogene Vokale; «Aaaas» und «Ohhhs» und «Uhhhs», ein weiches Schlagzeug, Glöckchen, Synthies und repetitive Gitarrenklänge (eher in den höheren Tonlagen). Das zusammen gemixt tönt dann meistens nach Muse, Sigur Ros oder Radiohead. Auch Mnevis taten und tun das, aber es wirkt weniger plump als auch schon gehört. Es klingt im Gegenteil sehr reif und ausgearbeitet, sehr geübt und herzlich und; ja, schön. Man wollte zu Zeiten sogar die Augen schliessen. Die Konzertreferenzen der Band halten sich bisweilen noch in Grenzen, das könnte und sollte sich aber baldigst ändern. Die «beste» Band der Schweiz hat nämlich ordentlich Konkurrenz bekommen. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=1364wr4dUWs[/youtube] so-many-kings-live-im-kiff-3 Mnevis durften nach dem Konzert auch Bier trinken, das machte sie glücklich. Sie hatten nämlich erfahren, dass sie die Fuhr erst am nächsten Tage nach Hause fahren müssen. Mnevis und viele andere Leute tanzten zum DJ Team Knark. Der Stil? So ziemlich durch alle Sparten, wie ich mich erinnern mag. Das Fest lief, die Getränke flossen (nicht bestätigte Quellen sagen sogar: «Der Umsatz des Jahres!», aber das Jahr ist ja wirklich auch noch ein junges). So möchte jeder mal Geburtstag feiern. www.myspace.com/mnevis www.youtube.com/mnevismusic