Die neue Ausgabe ist da!

041 – Das Kulturmagazin im September 2023

HAUS OHNE VERTRAG

Das Neubad Luzern ist ein kulturelles Leuchtturmprojekt. Doch der Vertrag mit der Stadt läuft Ende Jahr aus, die Verlängerung ist hängig. Ein Gespräch mit der Geschäftsführerin Nathalie Brunner.

DAS SCHIFF IST GESTRANDET

Das KKL wird 25 Jahre alt. Zwei Architekten blicken zurück und fragen: Würde man es heute noch genauso bauen?

DER MANN MIT DEM LANGEN ATEM

Früher war Eugen Scheuch in der Boa anzutreffen, heute bookt er Konzerte für die Usine in Genf. Wer Eugen kennt, weiss, dass das, was er tut, stets der Alternativkultur verpflichtet ist.


 

Liebe Leser:innen

Da schweben sie vor uns, diese organisch anmutenden Formen mit ihren pinken, violetten und roten Facetten. Sie wölben sich wie Amöben, sind statisch und doch beweglich.

Für das Cover dieser Ausgabe hat Isabelle Mauchle Bodenproben von drei Orten gesammelt, auf denen Kulturhäuser mal standen oder noch immer stehen: von der Boa, dem KKL und dem Neubad, die zugleich auch Einzug in diese Ausgabe gehalten haben. Die gesammelten Proben hat die Luzerner Illustratorin anschliessend in Petrischalen kultiviert. Was darin entstand, bildete die Ausgangslage für ihre grafische Umsetzung. Entsprechend nimmt das Wort «Kulturort» gleich mehrere Bedeutungen ein: Es steht sowohl für einen kulturellen Austragungsort als auch für den Nährboden selbst. Wenn wir nun diesem Gedankenspiel folgen, stellt sich die Frage: Woraus besteht denn ein gesunder Nährboden für Kulturhäuser, damit Ungeahntes entstehen, wachsen und gedeihen kann?

 

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Zwei Häuser feiern dieses Jahr ihre Jubiläen: das KKL und das Neubad. Doch das Fundament, auf dem sie bauen, könnte unterschiedlicher nicht sein. Während der Bau des Kultur- und Kongresszentrums Luzern einst mit einem Budget von 226,5 Millionen Franken realisiert wurde, hat sich das Neubad aus einem leer stehenden Hallenbad entwickelt. Während die einen massgeschneiderte Räume erhielten, mussten sich die anderen den Bestand kreativ (und kostspielig) aneignen. Professionelle Strukturen besitzen mittlerweile beide; nur sind die Bedingungen beim Neubad ganz andere. Nach zehn Jahren, in denen das Haus gewachsen ist und sich stets neu erfunden hat, arbeiten die rund 60 Mitarbeiter:innen zu fast denselben Bedingungen wie zu Beginn. Obwohl das Neubad die Quartierbevölkerung einbezieht und ein Programm bietet, das über die Zentralschweiz hinaus rezipiert wird – wovon Stadt und Region massgebend profitieren –, gilt der Vertrag nur noch bis Ende Jahr, die Verlängerung ist bei der Stadt hängig. Dies war zumindest Ende August der Fall, als das vorliegende Editorial geschrieben wurde. Im Interview erzählt die Geschäftsleiterin Nathalie Brunner, welche Folgen diese Unsicherheit für einen Betrieb dieser Grösse hat.

Was würde es für Luzern also bedeuten, wenn es das Neubad nicht mehr gäbe? Wäre es einfach nur «langweilig», wie Nathalie Brunner meint? Oder würde gar die Hoffnung auf neue Kulturprojekte, neue Um- und Zwischennutzungen ein für alle Mal im Keim erstickt?

Wir jedenfalls hoffen auf ein munteres Weiterwachsen und Wuchern.

Giulia Bernardi und Robyn Muffler


 

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