Tisch 1 – Behauptung: «Alternativkultur ist eine Raumfrage.»
- Die Verdrängung der Alternativkultur in die Agglomeration löst keine Probleme.
- Alternativkultur braucht Zeit, um sich zu entfalten.
- Damit Alternativkultur entsteht, muss man sich in Räumen wohlfühlen.
- In der Stadt Luzern ist die Raumfrage bezüglich Alternativkultur übermächtig (die Alternativkultur hat einen Raumkomplex).
- Alternativkultur braucht Raum ohne Strukturen.
- Alternativkultur kann überall stattfinden, ohne räumliche Gebundenheit.
- Räume sollten keine Hindernisse mit sich bringen, also Freiräume sein.
- Vor der Raumfrage sollte zuerst die Inhaltsfrage kommen.
- Raum kennt keine Wände.
- Raum sollte nicht definiert sein, sollte Möglichkeiten schaffen und lernfähig sein. Er sollte eine Schutzzone darstellen, in der ausprobiert werden kann. Es geht um den Möglichkeitsraum: Raum geben um zu sehen, was passiert.
- Die Gesellschaft / die Stadt soll Raum zur Verfügung stellen.
- Wieso holt man sich die Räume nicht selber, wenn man Alternativkultur will?
- Die Stadt Luzern ist «ausgebucht»: Viele Interessen müssen abgedeckt werden.
- Kulturschaffende denken in Luzern zu kleinstädterisch.
- Die Boa war Inbegriff der Alternativkultur.
- Das mediale Bewusstsein, der mediale Raum für alternative Kultur fehlt in Luzern.
- Das Selbstbewusstsein der Alternativkultur fehlt in Luzern.
- Es fehlt an Zeit und Raum, um sich in der alternativen Kultur entwickeln zu können.
- Alternativkultur findet in Industriegebäuden statt.
- Es braucht neue Leerräume. Die Alternativkultur muss sich aber selber darum bemühen, sie muss die Räume suchen und sich darin organisieren.
- Alternativkultur lässt sich nicht kuratieren.
Tisch 2 – Behauptung: «Alternativkultur ist eine Formfrage.»
- Es gibt zentrale Teilgebiete, die alternativ sein können: Musik sehr ausgeprägt, Theater und bildende Kunst in einem schmaleren Sinne.
- Es gibt keine rechte Alternativkultur: Alternativkultur ist dezidiert linke Subkultur.
- Alternativkultur sollte den Ausbruch aus der etablierten Kultur bedeuten.
- Es war in den 60er- und 70er-Jahren einfacher, die Grenzen des Begriffs zu ziehen.
- Alternativkultur bedeutet, bekannte/etablierte Darstellungsformen zu durchbrechen.
- Das Prinzip des Mitmachens (Partizipation) ist eng mit der Alternativkultur verknüpft.
- Ästhetische Formvorgaben schränken die Alternativkultur ein.
- Alternativkultur ist ständiges Experiment und ein ständiger Anfang.
- Der Endpunkt von Alternativkultur ist das Label «Alternativkultur»; wenn sie zur Marke verkommt, ist sie nicht mehr alternativ.
- Die Alternativkultur möchte Alternativkultur bleiben.
- «Alternativ sein» heisst «in Bewegung sein». Sie ist dauerhaft temporär.
- Auch der Mainstream kann progressiv sein; Innovation ist kein genuin «alternativer» Auftrag/Inhalt.
- (Alternativ-)kultur ist die Innovationsabteilung der Gesellschaft. Sie baut neue Formen auf und braucht dementsprechend eine kontinuierliche Erneuerungsfähigkeit.
- Alternativkultur hat eine Avantgarde-Funktion.
- Alternativkultur kann ein Standortvorteil für eine Stadt sein (Bsp. Berlin); das ist aber politisch in Luzern noch nicht genügend kommuniziert.
- Alternativkultur heisst: Einfach machen und Aufmerksamkeit suchen.
- Es gilt für die Alternativkultur, allen einschränkenden Vorgaben und Ideologien zu trotzen und sämtliche bestehende Möglichkeiten zum Aufmerksamkeitsgewinn zu nutzen (Presse, Medien, etc.)
- «Alternativ» ist eine hohle Phrase geworden.
- Der Untergrund ist die Alternativkultur, welche nicht etabliert ist.
- Es gibt keine professionelle Alternativkultur.
Tisch 3 – Behauptung: «Alternativkultur ist eine Förderungs- oder Finanzierungsfrage.»
- Alternativkultur wird noch nicht wirklich gefördert, bräuchte jedoch Unterstützung.
- Kultur muss sich öffentlich darstellen können, damit sie existiert.
- Alternativkultur kennt keine Grenzen: Einfach machen, es gibt keine Regeln.
- Alternativkultur heisst, der Prozess des Machens ist wichtiger als die Anerkennung durch das Publikum.
- Alternativkultur ist ein Begriff aus den 80er-Jahren, als Alternativen zum Etablierten gesucht wurden.
- Alternativkultur beinhaltet vor allem einen selbstgesteuerten Austausch, der auch im Privaten (im eigenen Wohnraum) stattfinden kann.
- Alternativkultur darf nicht eine Frage von Förderung oder Finanzierung sein, sondern von Motivation.
- Auch Beschränkung kann eine Förderung sein.
- Alternativkultur ist der «Abschnitt» (auf dem Weg zum Mainstream), in dem sie passiert.
- Alternativkultur ist keine Frage des Geldes; der Zugang zu ihr allerdings schon.
- Alternativkultur soll da gefördert werden, wo sie passiert, nicht dort, wo sie passieren soll (nämlich in den dafür vorgesehenen Häusern).
- Es ist legitim, nach Fördergeldern zu fragen: Kein Veranstalter will Verluste machen. Es ist jedoch eine grosse Herausforderung, mit alternativem Inhalt keinen Verlust zu machen.
- Wenn die Alternativkultur gefördert wird: Wer soll die Unterstützung bekommen? Der Künstler, das Lokal oder die Veranstalter?
- Wer definiert, ob ein Künstler alternativ ist?
- Die Finanzierung der Alternativkultur ist Aufgabe der öffentlichen Hand.