
03.11.25
Musik
Wer blickt hier wen an?
Wie unterwandern hiesige Musikerinnen den Male Gaze? Ice Zaddy, Carmabylon und Zeny machen’s vor.
Ilayda Zeyrek/Redaktion (Text)
In den letzten Monaten wurde viel über Sabrina Carpenter diskutiert. Im Zentrum stand unter anderem das Cover ihres Albums «Man’s Best Friend». Darauf ist sie auf allen vieren vor einem gesichtslosen Mann zu sehen, der an ihren Haaren zieht.
«Wie kann sie nur?», fragten sich hunderttausende User:innen in den Kommentarspalten. Der Vorwurf: Sabrina Carpenter erkläre mit ihrer rückwärtsgewandten Selbstinszenierung den Fortschritt der letzten Jahrzehnte für nichtig; sie bediene damit lediglich den Male Gaze und mache den weiblichen Körper – einmal mehr – zur Projektionsfläche männlicher Begierde.
«Bediene ich gerade den Male Gaze?» ist eine Frage, mit der FINTA*-Musiker:innen vermehrt konfrontiert werden. Aus dieser Konfrontation, aus den vielschichtigen Erwartungshaltungen, wie sie zu sein oder nicht zu sein haben, resultieren ebenso vielschichtige Selbstinszenierungen: Einige unterwandern den Male Gaze, indem sie diesen satirisch überhöhen, andere halten provokativ dagegen. Ein Blick in die lokale Szene.



