
03.11.25
Musik
Ein Pilz aus Angst und Liebe
Seit Jahrzehnten prägt Remo Helfenstein als Veranstalter und Musiker die Luzerner Kulturszene. Mit dem neuen Album «Spite» ist er «so tief in das eigene musikalische Wesen vorgedrungen wie noch nie». Trotz aller Zweifel.
Ramon Juchli (Text) und Noëlle Guidon (Bild)
Im Flüsterton eröffnet Remo Helfenstein sein neues Album «Spite». Weich und dennoch klar akzentuiert bittet er herein: «Hey chaos, you’re welcome to cross the line / I’ll be ready, I’ll brace myself for you.» Die dunkle, bauchige Stimme des 44-Jährigen klingt nahe am Ohr, tönt etwas nach Halbschlaf, als hätte er mit geschlossenen Augen eingesungen. Ein Bar-Piano wäre dazu nicht unpassend, doch stattdessen läuft ein Klangteppich aus digitalen Synthesizern, Perkussion, hellen Backing-Vocals. Eine Ruhe, die sich dem Sturm stoisch entgegenstellt, ihn damit vielleicht sogar abzuwenden vermag, denn das Chaos kommt auf dem Album nicht über die Schwelle.



