Die Verbotitis grassiert, und auch wenn man genau nicht der SVP angehört, kommt man nicht umhin, sich immer unwohler zu fühlen im zunehmend reglementierten Luzern, dessen in den Achtzigern und Neunzigern mühsam ergatterte Urbanität im Sauseschritt reussab geschickt wird.

Vor vierzig Jahren segnete Jimi Hendrix auf die bekannt wenig appetitliche Art das Zeitliche; Grund genug für Schüür und Bar 59, den Revolutionär der E-Gitarre mit ausführlichem Tribut zu feiern. Auch Pirelli setzte sich eine Überdosis und pendelte zwischen vier Bands.

Das B-Sides-Festival lud ins Kleintheater, zur ersten einer Reihe von Koproduktionen. Grey Mole spielten auf: Es wurde ein grosser Abend.

Es war ja ein hübscher Flyer, und die Ankündigung versprach vollmundig, dass man den Sex wieder in den Rock ’n’ Roll stecke und überhaupt eine Mischung von 40er-Jahre-Swing, Rockabilly, Latin und Punk spiele. Pirelli ging also erwartungsfroh und neugierig in den Sedel – und fands bemerkenswert. Bemerkenswert fad.