Luzerner Theater, 13.02.2016: Büchner zum Dritten – zumindest unter Regisseur Andreas Herrmann. Nach «Woyzeck» und «Leonce und Lena» findet nun das wohl anspruchsvollste Drama des literarischen Hünen, «Dantons Tod», den Weg auf die Luzerner Theaterbühne. Die zweieinhalbstündige Inszenierung erfordert vollkommene Geistesanwesenheit. Andernfalls droht Schlummergefahr.

Luzerner Theater, 09.10.2015: Vorhang auf für das wohl bekannteste aller Theaterdramen: der wundersamen Tragödie von Hamlet, dem Prinzen von Dänemark. Zeitloser Theaterstoff, der seit der Renaissance das eigene Urteilsvermögen von Sein oder Nichtsein zu thematisieren weiss. Dieses Mal im Luzerner Theater: wild, wirr und wunderschön.

(Von Joséphine Schöb / Bilder: Ingo Höhn)

Soll man ein Stück loben, weil es von einem Künstler stammt, der einen berührt und fasziniert, oder muss man es werten, als wäre es von einem Nobody verfasst? Ich entschied mich für Letzteres und scheiterte daran, dass das Drama beinahe so viel Endo Anaconda ist, wie er selber. Scheiss drauf. Auch Frida Kahlo hat ihr ganzes Leben lang Selbstportraits gemalt.

Gestern Abend fand am Luzerner Theater die Schweizer Premiere von Juli Zehs «Corpus Delicti» statt. Regie führte Samir, der viele gute Filme und «Snow White» gedreht hat. Am Schauspielhaus Zürich sammelte er bereits einige Erfahrungen mit der Theaterregie, bevor er nun Luzern beehrt. Das Stück bietet alles, was gutes Theater braucht. Spannung, Ästhetik, Überraschung.

Andreas Hermann inszenierte am Luzerner Theater «HAMLET. DER TAG DER MORDE», das im Nachlass des 1989 an AIDS verstorbenen Franzosen Bernard-Marie Koltès gefunden wurde. Die Welt-Urauffürung fand 2006 im Elsass statt, die Schweizerische gestern in Luzern. Und es wird einem völlig verständlich, weshalb dieses Stück so lange nicht aufgeführt wurde.