Aus der Region, für die Rock-City

Dieser Tage feiert die Luzerner Rock-City in der Schüür ihren dritten Geburtstag. Gestern ging's mit einem beschaulichen Dosenbierapero unter Musikern los und Nichtluzerner Bands sorgten für den musikalischen Auftakt. Von heute bis Sonntag gibt's dann elf Luzerner Bands für wenig Schtutz. Von Jonas Wydler
Die Hitze wollte nicht abklingen an diesem Donnerstagabend im Schüürgarten – das Dosenbier trug das seine zum Schweisstreiben bei. Trotzdem trudelten sie zaghaft ein, die heroischen Frontkämpfer der Luzern Rock-City: Musiker von altgedient bis Jungspund gaben sich in geschlossener Gesellschaft ein nettes Stelldichein. Anlass war das dreijährige Bestehen von Luzern Rock-City, der Plattform für Luzerner Bands, die ihnen laut Eigendefinition «eine gemeinsame promotionelle Identität» verschafft. Gegründet wurde die Marke damals von der Band Highfish (deren Song «Rip Tide» hier übrigens unter den 25 grössten Schweizer Hits fungiert und zur Abstimmung steht). Inzwischen ist die Website eine interaktive Plattform, die den Austausch zwischen den Bands, aber auch den Kontakt zu Häusern und Veranstaltern fördert. Als Anerkennung ans hiesige Musikschaffen, waren die Bands gestern also zu Dosenbier und Konzert eingeladen. Beliebtes Thema: An Konzerte zu kommen, ist schwieriger denn je – und wie man an die wenigen gelangt, die's gibt, dazu herrschen (gottlob) verschiedene Strategien. Fast schon etwas resigniert hörte sich das eine oder andere Statement an – doch spätestens mit dem dritten Nachschub an Dosenbier wich die Resignation wieder dem stolz-pochenden Rockcity-Herz in der Brust. Immerhin in Luzern gibt's Konzerte und Auftrittsmöglichkeiten, wie der dritte Geburtstag der Rock-City in der Schüür zeigt: Elf Mal Luzerner Musik bis am Sonntag. Gestern war ja zunächst Musik für Luzerner Bands angesagt, es spielten Henchman (Zürich), Zamarro und Navel (beide Basel). Die Hitze sorgte dafür, dass der Garten durchs Band zahlreicher bevölkert war als der Konzertraum – schade. Dreimal gab's satten Rock mit der einfachen Formel Gitarre, Bass, Drum, Gesang – gespielt jeweils von drei Herren. Glanzpunkt waren für mich Navel zur fast mitternächtlichen Stunde – die dunkle Haarfarbe steht Sänger Jari äusserst gut und der neue Bassist (Michi) spielt würdig. Unbändiger, trashig-grungiger Rock, der vor allem vom wirbligen Einsatz von Jari lebt: Sicher in alles Gesangslagen von Schreien bis Kopfstimme und virtuos mit seiner Gitarre durch die verschiedenen Effekte schlendernd. Auch Bluesanleihen (Mundharmonika) à la B.R.M.C. fehlten nicht, bevor die Gitarre aus zwei gegenübergestellten Amps gleichzeitig wieder loskrachte – alles in allem ein grandioses, wildes Donnerwetter, das die vorherigen Auftritte etwas altbacken wirken liess. 3 Jahre Luzern Rock-City: U.a. mit Konzerten von Mothers Pride, The Paces, The Jules Winnfield Five, Failed Teachers, P For Pepsine und Henrik Belden. FR/SA/SO 21., 22. und 23. August, Schüür Luzern