Die Presse betitelt das junge Duo bereits heute als «Grossartig!» (taz), «Großes Theater, das gar keines sein will» (Leipziger Volkszeitung), «Vielleicht bald legendär» (Dresdner Neueste Nachrichten). Am Donnerstagabend machten sie im Rahmen ihrer «vom fohlen und wäldern» Tournee («fohlen ist, wenn ein Pferd ein Junges gebärt, wäldern, wenn der Wald nen neuen Baum auskotzt») im La Fourmi Halt. Die Jungs verbreiteten Heiterkeit zwischen Intellektualismus und totalem Schwachsinn. Was genial war. Äusserst.
Julius Fischer und Christian Meyer, die das «The Fuck Hornisschen Orchestra» bilden – wobei Fuck selbstverständlich von Fakultät hergeleitet wird, schliesslich ist man(n) Student (oder Ex-Student) –, kommen aus Leipzig/DDR. Das betonen sie immer wieder gerne, im Verlauf des Abends, obschon sie heute Bananen essen und Westfrensehen schauen. Aber das tut hier eigentlich nicht viel zur Sache. Das Orchester beginnt mit dem Ohrwurm «Sommerparty», der in bester Manier an frühes Ärztegeblödel erinnert und das Publikum zum Schmelzen bringt. Julius spielt Gitarre, während sich Christian dem Gesang und – sehr innig und exzessiv – dem Ausruckstanz widmet. Zwischen den Liedern folgen immer wieder längere und kürzere gelesene Texte. So auch eine Persiflage auf die Kioskschundliebesromane – tonnenweise Adjektive und Schmalz –, wie auch eine Geschichte ohne Ereignisse – wie ein Mann ohne Eigenschaften. Alsbald folgt ein erster Höhepunkt. «Aileen», ein Song über ein Mädchen, das ein Fohlen retten will. Adaptiert von der Geschichte einer B- oder C-Literatin, die Pferderomane schreibt. (Irgendwie scheinen es die Hornisschen mit der Trivialliteratur zu haben). Die Dame Schriftstellerin hört auf den Namen Joanna Campell und ihre Bücher sind HIER erhältlich. Wunderschön ist auch die Ansage vor einem Song namens «Massage in a Bordell», dem gewisse Ähnlichkeiten mit einem real existierenden Titel von einem bekanntlich extrem zickigen Sänger – was die Erlaubnis Variationen seiner Songs auf CDs zu veröffentlichen betrifft – nachgesagt werden. «Ja ihr kennt ja schon das Riff – ist ja gut – Also das eigentliche Riff ist - Ist ja gut – Es ist nicht von Sting, es ist von «Thepolice» – Sie heissen auch wirklich «Thepolice» – Ja. Aber nicht wirklich. – Wir dürfen nicht «The Police» sagen, sonst kriegen wir Mecker, wenn wir das auf die CD mit draufmachen, deswegen sagen wir «Thepolice». Das ist eine Band aus Amerika, die kennt keiner. «Thepolice». Eigentlich heissen sie sogar «The Thepolice» – Die sind aus Frankreich, glaube ich ...» Darauf folgt ein feiner Raggapart, der wirklich abgeht. Gegen Ende spielen sie noch ein Lied zur Rettung der Wälder. Diese Jungs sind Multitalente. Sie beherrschen das Beatboxen so sehr wie den Pop, den Elektro, den Rap, den Slam, die Literatur, den Umweltschutz ... und man muss sie einfach gesehen haben! Die nächsten Tourdaten sind: