Wir geben nicht nach – niemals!

19. September 2013, 21 Uhr, Sedel. Daniel Ryser und Slime. Mit dem gestreckten Mittelfinger gegen linke und rechte Spiesser, Bonzen, die Polizei (dein Freund und Helfer?), Behäbige, Faschismus, gegen den Staat, das System und den Filz, erheben Slime, die Hamburger Punkrocker, seit 1979 laut, konsequent und radikal ihre Stimme. Mit rauen, treibenden Punkrock-Songs, klugen Texten und Dosenbier errichten sie eine musikalische Mauer des Widerstands. Auf dieser Mauer steht geschrieben: Wir geben nicht nach – niemals!

Daniel Ryser, Journalist und Reporter («Das Magazin») hat die bewegte Geschichte dieser bemerkenswerten Band sowie ihrer Zeit in einer äusserst lesenswerten Biografie «Slime - Deutschland muss sterben» packend, lebendig nachgezeichnet. Ein absolutes Muss – nicht nur für Freunde des Punkrock! Am vergangenen Donnerstag erwiesen Slime mit Daniel Ryser dem Sedel die Ehre. Es hat sich definitiv gelohnt, den Gefängnishügel hinaufzusteigen! Der Abend wurde von Pablo Haller (Der Kollaboratör) in der Funktion als «Vorband» wortgewaltig eröffnet. Er schmetterte seinen zehnminütigen «Song», gekonnt gemixt aus lauter Punk-Zitaten und -Zeilen dem geneigten Sedel-Publikum entgegen und lenkte so den Abend auf die richtige Bahn. Mikrofon und Bühne nun frei für Daniel Ryser. Er las einen Querschnitt durch sein Buch, die Geschichte von Slime. Auf diesem langen Wege begegnen uns Hausbesetzungen, Strassenschlachten mit der Polizei, der FC St. Pauli, Bandenkrieg, aus dem Ruder laufende Konzerte, Pogo, Ärger mit dem Schlüsseldienst, Bandauflösung und Bandwiedervereinigung... man wünschte sich schlicht, Daniel Ryser hätte das ganze Buch gelesen; wäre er nicht leicht verkatert gewesen, hätte er es vermutlich getan. Die Gesprächsrunde mit Dirk, Elf, Christian und Daniel Ryser sowie das energiegeladene, druckvolle Slime Acoustic Set, mit einer grossartigen Songauswahl, krönten diesen Donnerstagabend. Auf ein gutes Wiedersehen – punkrock hard!