«Wie ich meine Scheu vor der Mundart verlor...»

Loge Luzern, 28.05.2014: Pedro Lenz, der grosse Mann mit den vermeintlich kleinen Geschichten über die kleine Welt des kleinen Mannes und der kleinen Frau, begeisterte in zwei Sets das Publikum der ausverkauften Loge mit grösstenteils neuen und unveröffentlichten Texten!

Seine Geschichten, geschrieben und vorgetragen in Berner Mundart, handeln auf dem schmalen Grat zwischen Tragischem und Komischem, Lustigem und Traurigem, Möglichem und Unmöglichem – zwischen schwarz und weiss. Kurz: Dort wo das Leben stattfindet oder eben stattfinden könnte. Lenz’ Sprache, die Mundart, verleiht seinen Stories als tragendes Element Authentizität und viel Leben. Pedro Lenz ist ein grosser Meister des Mundart – trägt sie mit solch’ Melodie und einem Rhythmus vor –  es ist, wie eine Art Songs zu hören...  Auch berührt einen seine Sprache niemals komisch oder gar peinlich, eine Gefahr, die in diesem Genre leider ständig lauert. Die wunderbaren Geschichten von Pedro Lenz starteten in der Küche, dem Nabel der Welt (in der Küche beginnt alles mit einer Zwiebel). Führten nach endlosen, aufregenden Bahnfahrten durch das Schweizerland an einen Match des grossartigen FC Langenthal (By the rivers of babylon) nach Lausanne ins Hinterzimmer des Königs/le roi/The king. Ebenfalls lernen wir den Hund Alexander, seinen Besitzer, den Sozialhilfeempfänger, sowie den sehr welschen Hundecoiffeur, kennen. Erfahren, dass biodynamische Hirsenkissen existieren, welche im Vergleich mit Zigarettenstummelkissen unter Umständen schlecht in der Wirkung abschneiden. Und dass wir im Sommer, der Bühne für Grilladen, Lockerheit, ¾ Hosen und Flip Flops, nicht nur die Haut, sondern auch unsere Kehlen ölen sollten. Grossartig. Prosit! Zuletzt fragte Pedro Lenz: Existierte vor Facebook überhaupt so etwas wie Freundschaft und Liebe? Pedro Lenz wurde 1965 in Langenthal (BE) geboren. Er wurde nach einem Umweg Schriftsteller und Kolumnist und lebt in Olten.