Vorpfingstisches Feiern mit vielen Feiergründen

99Verleger-Saisonfinale zum Zweiten. Aus vier Alben konnte der Abo-Club votieren und Sieger-Song sowie Bestes Album bestimmen. Obenauf schwang am freitäglichen Feieranlass – wen wundert’s – das die neuerliche Abräumerei durch und durch verdient habende Quartett Alvin Zealot.

Also, Mister Gabba wäre schier nicht erschienen aus familiären Gründen. Aus freudigen im Fall. Am Vortag (Donnerstag) war er Vater geworden («die schönste, gescheiteste und musikalischste» Tochter trägt den Namen Liv). Und Band-Bassist Claudio Strebel hatte sich zeitgleich vermählt. Und um Mitternacht, nun wissen wir alle sein Geburtsdatum, wurde 99Verleger- und Goldon-Mastermind Guido Röösli 40. Zu feiern gibt’s in der Schüür natürlich vornehmlich die Musik aus der Jahreslese des Abo-Unternehmens «99Verleger». Wie beim ersten Mal (und beim kommenden dritten) sind den AbonnentInnen als Überraschungssendung vier Alben zugestellt worden, aus denen fürs Finale die Stimmen für das beste Album und den besten Song abgegeben werden konnten. Bekannt aus Rundfunk und Farbfernsehen SRF die Moderation in Gestalt von Ivo Amarilli, der durch den Abend führt. Und dabei nicht einfach anmoderiert, sondern im Anschluss den Musikern (und einer Musikerin) im Interview noch die eine oder andere Information zuhanden des Publikums entlockt.

Der Reihe nach: Lallaby aus Basel. «A Lala Thing» (klein geschrieben) heisst ihre Debüt-Scheibe, die wir nun nach dem Live-Erlebnis gleich noch mal hören wollen. Da ist cleveres Songwriting, wo Kompositionen schon mal ausfahren können, zusammengehalten vom aussdrucksvollen Stimmkraft von Auch-Gitarristin und -Pianistin Chantal Krebs. In der Schüür können die vier ihren neuen Schwarzweiss-Clip «Somewhere Else» drehfrisch vorstellen.  

Count Gabba treten zu fünft auf (inkl. Lady Clarissa an der Geige) und geben, was sie bewährt sonst tun: Countryfiziertes mit gutem Druck und Groove.    

Alvin Zealot sind die Abräumer des Jahres. Wir erinnern uns: Bereits beim jüngsten Kick-Ass-Award von Radio 3fach schwangen die vier obenauf. Was soll man noch sagen, die sind einfach gut. Und haben fürs neuerliche Heimspiel zwei neue Stücke im Gepäck.  

Familie Sponti, das Kinderplattenprojekt, ist nicht programmiert wegen später Stunde (Kinder zwar an die Macht, aber auch früh ins Bett).      

Dafür darf sich als Special Guest mit ihrem wuchtigen Elektro-Sound die Aargauer Band Venetus Flos empfehlen. Sie ist dann bereits für den nächsten Takt nominiert, ihr brandaktuelles Album ist Startnummer eins des laufenden 99Verleger-Jahres. Der Freitag ist auch gleich Release-Datum für die 5-Titel-Scheibe «Bound For Glory» der drei mit Synthie und Sampler (und auch Bass und etwas Gitarre) Antretenden.   Originell die Preisverteilung, dergestalt, dass nämlich von den insgesamt zur Verfügung stehenden CHF 2000.– nicht einfach je voll die Hälfte an den besten Song und das beste Album ausgezahlt wird, sondern prozentual-anteilmässig nach den effektiven Stimmen (also, etwas Arithmetik: pro Prozent ein Zehner). Die untige exklusive Liste zeigt die Endresultate und sollte pro Kategorie zusammen 100% ergeben (bitte nachrechnen).

Bester Song 4. (16%) Familie Sponti, «Im Ali sini Cervelat» 3. (21%) Lallaby, «Story And Doubts» 2. (27%) Count Gabba, «Count Gabbba» 1. (36%) Alvin Zealot, «Bricks Over Bricks» Bestes Album 4. (13%) Familie Sponti, «Album» 3. (18%) Count Gabba, «Country Noir» 2. (21%) Lallaby, «A Lala Thing» 1. (48%) Alvin Zealot, «Tears Of St. Lawrence»