Und ewig stampfen die Beats

Solange La Frange anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Treibhauses: Es war eine rechte Party, die uns die Dame und die Herren aus Vevey gestern um die Ohren schmissen.

Ich finde, dass dieses Bild die Stimmung, die die Elektropunks (oder wie man sie auch immer nennen mag) von Solange La Frange auf die Bühne bringen, recht schön und echt illustriert. Darum auch an so prominenter Stelle platziert. Anlass des Auftritts war der fünfte Geburtstag des Wärchhof-Nachfolgers. Eine erwartungsfrohe Haltung machte sich um Mitternacht im Treibhaus breit, sind doch Solange La Frange längst keine Unbekannten mehr in Luzern und ihre Partys berüchtigt. So liessen sie zwar gestern lange auf sich warten (die Warterei wurde mit den fast schon vergessenen aber wunderbaren Mother Tongue ab Konserve überbrückt). Zuvor spielten Monofones aus Bern und die Kanadierin Ora Cogan, aber da war ich noch bei der Stadtlounge beim Bahnhof und hab FCL-Fans beim Zünden von Feuerwerk beobachtet. Doch dann ging's ziemlich brachial los und es war abgefahren, was da geboten wurde. Die Beats hämmerten messerscharf (und ziemlich laut – ich hab erstmals ernsthaft erwägt, zu Oropax zu greifen) und die Synthies taten ihrerseits ihr Bestes. Und die Frontfrau ist natürlich eine herrliche Rampensau. Genauso wichtig wie die Beats, die Synthies und die Yeahs sind bei Solange La Frange aber die Posen, die Kluft und die Visuals. Sprich: das Optische. Ob ein Löwe beim Reissen einer Antilope oder irre Grafiken – die Videos gehen perfekt einher mit dem musikalische Gebotenen. Anschliessend konnte man sich wahlweise zwischen zwei Partys hin und herbewegen. Saal oder Bar, Elektro oder Klassiker – lange gefeiert wurde so oder so, und die Musik kam von Discjockeys mit lustigen Namen: Moped Go, Sekretärin, Flanderau und Mik Sauvage – so versprach es zumindest das Programm. Ich hatte gestern Besuch aus Winterthur dabei, er war schwer beeindruckt – richtig so.