«...und Doris Knecht war sowieso besser...»

Gestern Abend machte die Tagimagi-Kolumnistin Michèle Roten mit ihrer Miss Universum-Lesetour und Stargast Greis in der Schüür halt. Das Dargebotene glich einem beliebigen Gespräch zwischen durchschnittlichen Endzwanzigern in einer willkürlich bestimmten Bar. Der einsame Höhepunkt des Abends war eine 1:1-Lesung eines SI-Artikels über Chris von Rohr und seine kosmische Überelfe. Da konnte auch ich endlich mal lachen. Ansonsten regierte grösstenteils Jan Delay.

Es ist Mittwochabend. Die Schüür ist bestuhlt und beinahe voll. Michèle Roten zieht halt schon noch und Greis hat ja in ein neues Album am Start (erscheint morgen). Die Bar im Obergeschoss ist geschlossen. Vielleicht wäre alles besser gekommen, wenn sie in Betrieb gewesen wäre, weil das Programm unter anderem auch auf  Publikumsinteraktion ausgelegt war – und das wohl eher geklappt hätte, wenn die Zuschauer ein wenig angeheitert gewesen wären. In einem Bierzelt morgens um drei hätte ich mich wohl köstlich amüsiert. Nun, dem sollte nicht so sein. Im Gespräch reihten sich Plattitiüden an Plattitüden, wie auch in Rotens Kolumnen, aus denen sie sporadisch las. Dazu noch die ganze Mühe, so wahnsinnig spontan rüberzukommen, obschon der Ablauf akribisch geplant schien. Zum Glück war noch Greis da. Der hat den Abend zwar auch nicht gerettet, aber den Aufprall immerhin abgefedert. Vom Besuch des Programms ist abzuraten.