Those Lazy Hazy Crazy Days Of Summer

Treibhaus Luzern, 23.1.2014: Das Veranstaltungsformat Kurz&Knapp lud im Treibhaus ein, sechs Kurzfilme mit der Dauer von 2  Minuten bis ca. 25 Minuten anzuschauen. Der übliche Konzertsaal war gemütlich eingerichtet mit ein paar kleinen, runden Tischen und einigen Stühlen. Auf jedem Tischchen wartet eine Schüssel voll mit leckerstem Popcorn, das nur darauf wartete, verspeist zu werden und gleichzeitig etwas Kinofeeling anbot. An der Kasse gab es zusätzlich Raketenglaces mit Melonen und Erdbeergeschmack verteilt.

(Von Nicole Buchman)

Nach einer kurzen Begrüssung begann der erste Film mit dem Namen „Non-Swimmers“. Diese fiktionale Geschichte vom tschechischen Regisseur Jakub Smid drehte sich um ein Mädchen, das die Sommerferien bei ihrer Grossmutter in einem kleinen Kaff auf dem Land verbringen muss. Der Grossteil der Geschichte dreht sich in und um einen alten, leeren Swimmingpool. Jugendliche treffen sich, kommen sich näher, trinken Wodka, rauchen Zigaretten, hin und wieder auch einen Joint und versuchen so ihre Langeweile zu killen. Der Film war in tschechischer Sprache gehalten, jedoch ohne deutsche Untertitel, was einem vor allem auf die Filmbilder konzentrieren liess. Sara Stäuble, eine Absolventin der Videofachklasse der Hochschule Luzern, Design&Kunst, ist in Rimini mit einem Goldfischglas unterwegs. Sie wünscht sich, die Erinnerungen an den Sommer darin festzuhalten. Der Film mit dem Titel Rimini dokumentiert ihre märchenhaft-skurrile Reise durch die italienische Küsten- und Touristenstadt. Eine Art poetischer Roadmovie. Der dritte Film von Alee Peoples’ „Boys of Summer“ ist ein experimenteller und poetischer Abgesang auf den Sommer, gedreht auf 8mm-Film und unterlegt mit Solomon Burkes Klassiker „Cry to Me“, einer der grossen Hits auf dem Soundtrack von Dirty Dancing. Die Regisseurin mischt sich unter eine Gruppe von Jugendlichen und hält die Eindrücke mit ihrer Kamera fest. Nach einer rund 20-minütigen Pause geht es weiter mit einem Schweizer Film von Michael Koch, den er mit „Beckenrand“ betitelt. Die fiktionale Geschichte spielt in einem Gartenbad. Die Aufmerksamkeit des Bademeisters wird eines Morgens durch den Fund von Fotos, die allesamt das gleiche Mädchen beim Baden zeigen, auf eine Gruppe junger Leute gelenkt. Es kommt zur Konfrontation und zu einem Missverständnis, das tragische Folgen mit sich zieht. Desweiteren gab es ein Animationsfilm von Anthony Farquhar-Smith mit nur 2 Minuten Länge. Er lässt Glacés unter dem vielsagenden Motto „Sometimes life is not about the destination. It is about the journey.“ tanzen. In „5 Meter Panama“ dreht sich die Geschichte um zwei Kinder, Annika und Ferdi, die im gleichen Quartier wohnen und zusammen zur Schule gehen. Auch die Freizeit verbringen sie gerne zusammen, sie liegen in der Sonne, spucken Kirsch-Kerne und fahren Fahrrad. Ihre Welt scheint in Ordnung zu sein, bis Annikas hochschwangere Mutter die Entscheidung fällt, mit Annika zu ihren Eltern nach Köln zu ziehen. Die beiden Kinder wollen nach Panama abhauen, also nimmt Ferdi das Auto seines Vaters und lässt Annika ins Auto einsteigen. Die beiden kommen nicht weit, weil Ferdi mit dem Auto nach ein paar Metern eine Mülltonne rammt und das Auto nicht weiterfahren kann. Eine eindrückliche Geschichte um die Freundschaft zweier Kinder, die mit grenzenloser Fantasie ihre Träume leben.