Songperlentaucher

Konzerthaus Schüür Luzern, 13.12.2013: Eine weitere Auflage in der Konzertreihe des Schüür Konzertabos 50/50 wurde durch den Auftritt von Al Pride aus Baden eröffnet. Die fünf Musiker/innen von Al Pride liessen sich vom legendären Grossaufmarsch des Innerschweizer Konzertpublikums keineswegs irritieren – stattdessen begeisterten sie mit ehrlicher Spielfreude und einem energiegeladenen, soliden und sympathisch vorgetragenen Set!

Als Basis kann das 2009 gegründete Quintett auf Material ihrer zwei Studioalben «Hello Blue Light» und «Another Color», sowie viel Bühnenerfahrung zurückgreifen. Aus einem farbenfrohen Mix, ohne Berührungsängste zu anverwandten musikalischen Genres, Stile und Einflüssen, werden gekonnt und unbeschwert, facettenreiche Popsongs gegossen. Al Pride verlieren dabei nie ihren roten Faden und bleiben eigenständig – auf ein gutes Wiederhören!

Pilomotor – 1001 PS starker Powerpop Um 22 Uhr Ortszeit wurde dann der Anlasser gedrückt um ein musikalisches Meisterfeuerwerk zu zünden, welches im Vierminutentakt Songperle um Songperle vom Gehörgang direkt ins Kleinhirn der Audienz donnerte. Offen gesagt hatte ich bereits im Vorfeld die Songs des dritten Pilomotor Albums «Imaginary Friend» intensiv gehört, studiert und mich sukzessive begeistern lassen – «Imaginary Friend» ist mir in der Zwischenzeit ein realer musikalischer Freund geworden. Dementsprechend hoch waren in der Folge meine Erwartungen an die Live-Qualität des Quartetts aus Luzern/Zug. Fazit: Jene Erwartungen wurden sogar übertroffen – yeah, hier auf den Brettern der Schüür Bühne wurde eindrücklich demonstriert wo Bartle den Most holt..! Das Set spannte den Bogen von feinen, aber niemals kitschigen Balladen über Indiepopsongs hin zu kernigen Rocksongs. Werk und der Auftritt von Pilomotor zeugen von einer unbändigen Schaffenskraft hin zum perfekten Song... und immer nur geht es um die Musik.

Dieses Songmaterial, auf dem aktuellen Studioalbum sorgfältig arrangiert, produziert und kraftvoll in den PUK-Studios in Dänemark aufgenommen, überzeugt live noch eindrücklicher, denn hier sind Künstler am Werk, die ihre Musik lieben und leben – authentisch sind. Zu selten sind Bandprojekte dieser Art in unseren Landen geworden. Leider. Kleines Beispiel zum Schluss gefällig? Der Mann am Bass bedient seine vier Saiten, so als ob er sich gewohnt ist, täglich und mit nicht nachlassender Freude, 15 Ster Hartholz zu spalten – das meinen wir mit Rock 'n' Roll Energie und Authentizität, nicht? Cheers then and goodbye!