Schöne Musik im Treibhaus

Eigentlich ist es schon seltsam, über Anlässe zu schreiben, die der Vergangenheit angehören. Nur um dann erwähnen zu müssen, wie grossartig sie waren. Und dies immer wieder aufs Neue. Das ist Moppelkotze. Darum mühe ich mich heute nicht ab mit Beschreibungen – wer nicht dort war, hat es halt verpasst und kann selber auf Myspace das Verpasste nachholen.

Mit dem sinnigen Titel «Schöne Musik Festival» präsentierte uns das Treibhaus Freitag und Samstag vier Bands aus dem Subgenre Postrock: Toboggan, Aphid, Brutus und Uzi & Ari. Doch zuerst etwas ganz anderes. Deutschland sucht den Superstar geht in eine neue Runde. Und der Dieter Bohlen wird mir immer sympathischer. Einen träfen Spruch wie «Das war nicht Alicia Keys, sondern Alicia Mies» wird Peach Weber in zwanzig Jahren nicht hinkriegen. Was das mit dem «Schöne Musik Festival» zu tun hat? Valérie Niederoest von Toboggan und Hans Alvador (Achtung: Künstlername!) von Brutus würden gesanglich die zweite Runde von DSDS nicht erreichen. Zu dünn ihre Stimmen, zu fehlerhaft ihr Vortrag. Doch diese gesanglichen Defizite sind im Post-Rock-Bereich gelinde gesagt: scheissegal. Ihre Stimmen funktionieren im Konzept ihrer Musik ausgezeichnet.

Hier die Links: www.myspace.com/thetoboggan und http://www.myspace.com/brutuslausanne

Ach ja, am Freitag spielte neben Toboggan auch Aphid aus Basel. Ohne Gesang, alles Instrumental. Langweilig. Zeitweise sehr spannend. Dann wieder Jam-Session. Wah-Wah, Delay, Verzerrer. Effekthascherei. Langweilig. Hier kein Link. Dafür bot sich mehrere Male eine WC-Pause an oder der Gang zur Bar. Etwas, das mir bei den anderen drei Konzerten verwehrt blieb.

Der Höhepunkt des Festivals waren Uzi & Ari. Grossartig. Sennsationellll. Unvergesslich. Hier der Link: http://www.myspace.com/benshepard. So genug mit schwammigen Adjektiven. Bis am Montag im Treibhaus mit Giant Sand. Dort will ich euch aber sehen, statt alles nacherzählen zu müssen.

Photos: www.flickr.com/photos/flo-tografie
www.myspace.com/flotografie