Scheinbar im luftleeren Raum

Ein Stimmensammelsurium zur künstlerischen Arbeit «beyond» der Zwillingsschwestern Ruth und Rebecca Stofer (*1982), die hier fast ganz den Blicken entzogen bleibt. Wer sehen, hören und staunen will, soll unbedingt selber hingehen! – Vernissage war gestern in der Galerie sic! an der Baselstrasse.

Zusammenstellung: Andrea Portmann, Bilder: Kevin Graber

 

    Sarah: Ich habe diese Arbeit bereits an der plattform09 Ausstellung gesehen, aber lediglich ausschnittweise. Damals habe ich mich vor allem gefragt, wie das Ganze gemacht ist. Hier habe ich mir mehr Zeit genommen und auch beobachtet, wie sie sich dreht. Das wirft noch viel grössere Fragen auf. Es sieht aus, als wäre sie in eine Kiste gepackt. Sie ist nicht durch äussere Umstände gefangen, sondern von Innen. Irgendwie hat die Frau den Halt, den Boden verloren. Die Geräusche rufen eine beklemmende Stimmung hervor, gleichzeitig kann ich sie nicht zuordnen. Petra: Auf dem Bild sieht man eine Art lebendige Wachsfigur, das Licht macht die Haut ganz wachsig. Die Frau schwebt irgendwo aufrecht im luftleeren Raum. Sie verweist auf eine Person, die mit der Umwelt nicht in Kontakt steht. Der Sound begleitet das Bild nicht rhythmisch, funktioniert nicht wie klassisches Sounddesign, sondern eröffnet eine neue Ebene, lässt einen das Innenleben dieser Person erahnen.   

Elisabeth: Mich hat alles fasziniert. Wie haben die Beiden das gemacht? Ich habe ganz stark ein beklemmendes Gefühl gespürt in diesem engen Raum. Als es geknistert hat, da hatte ich einen Gedankenblitz und es ist mir Anna Göldin in den Sinn gekommen.

Die Frau wirkt nicht gelöst. Vielleicht ist diese Arbeit ein Fingerzeig darauf, dass die Frauen noch immer nicht ganz befreit sind. Die Frau hat zum Teil Bewegungen gemacht, die wie spastische Lähmungen aussehen.           

Nico: Es ist eine Art Lautsprecherwald, der als Ganzes verdichtet wirkt oder in dem man herumgehen kann und einzelne Geräusche hört, als würde man in der Nacht durch den Wald spazieren. Das Bild dann, führt mich dazu, dass dieser Wald in mir stattfindet. 

         

Amadeus: Ich habe mir ein bisschen Gedanken darüber gemacht, ob die Beiden diese Arbeit mit einer Vorrichtung oder mit dem Computer generiert haben. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Steffi & Martin: Es hat sehr angestrengt ausgesehen – verkrampft. Wie konnte sie sich drehen? Mit der Zeit hat man ihre Schweissperlen gesehen. 

 

 

 

 

 

Käptn Steffi: Das hat mir alles sehr gut gefallen, aus 2-3 Gründen. Für mich hat ein Kunstwerk dann einen Wert, wenn es einen Witz hat. Witz verstehe ich im älteren Sinne des Wortes, als ‚esprit’. Dieses Kunstwerk hat einen Witz. Was auch immer wieder schön ist, ist die technische Machbarkeit – ich habe keine Ahnung, wie das gemacht worden ist. Rätselhaft war für mich darüber hinaus auch der Gesichtsausdruck der Frau. 

 

 

 

 

 

Ausstellung noch bis 6. Juni jeweils samstags 14 bis 17 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

 

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