Nichts Neues im Neubad

Neubad Luzern, 12.01.2016: Wie geht es mit der IG Kultur weiter? Diese Frage wurde am vierten Neubad-Talk mit Angela Meier (Co-Präsidentin IG Kultur), Catherine Huth (ehemalige Geschäftsführerin IG Kultur) und Adrian Albisser (Vorstand Sedel) diskutiert. Neue Erkenntnisse gab es an diesem Abend keine.

In den letzten Monaten wurde der IG Kultur so viel Aufmerksamkeit geschenkt, wie selten zuvor. Doch der Grund waren keine guten Nachrichten, sondern interne Querelen: Die Entlassung von Edina Kurjakovic, Geschäftsführerin der IG Kultur, im Herbst des letzten Jahres, löste eine Welle der Empörung aus. Diese führte schliesslich zum Rücktritt des Vorstandes der IG Kultur. Aus diesem Grund wurde am letzten Donnerstag an einer a.o. Delegiertenversammlung ein interimistischer Vorstand gewählt (Kulturteil.ch berichtete). Nur fünf Tage nach dieser DV hätte im Neubad bereits über die Zukunft der IG Kultur diskutiert werden sollen. Doch beim Gespräch entstand weder Neues, noch Überraschendes. Dies war auch zu erwarten und zwar aus folgenden Gründen:

  1. Die Gruppe setzte sich aus Leuten zusammen, welche in etwa die gleiche Meinung vertreten. Adrian Albisser und Catherine Huth gehörten der Gruppe an, die den alten Vorstand zum Rücktritt bewegte. Und Angela Meier wurde von dieser Gruppe für den neuen Vorstand angefragt. Alle drei Gäste ziehen also am gleichen Strick. Und wenn bei einer Diskussion die Positionen auf der gleichen Linie sind, entstehen keine befruchtenden Inputs.
  2. Der Zeitpunkt des Neubad-Talks war schlecht gewählt. Zwischen der a.o. DV und dem Talk vergingen gerade einmal fünf Tage. Das ist eine zu kurze Zeitspanne, dass sich der neue Vorstand zu konkreten Themen hätte äussern können.

Vor allem letztgenanntes hatte die Konsequenz, dass die Aussagen der Gäste sehr abstrakt waren und Vereinsfloskeln en Masse flossen. Zwar versuchten die beiden eloquenten Moderatorinnen Alice Reinhard (Radio 3FACH) und Lea Schüpbach (SRF Regionaljournal Zentralschweiz) die Gäste aus der Reserve zu locken und sprachen sie immer wieder auf konkrete Beispiele an. Doch die Bemühungen des Moderationsduos waren erfolglos. Der Inhalt der einstündigen Diskussion ist dementsprechend einfach zusammenzufassen: Die IG Kultur soll sich in Zukunft aktiver zu kulturpolitischen Themen äussern, die IG soll in der Öffentlichkeit/Meiden präsenter sein und eine Themenführerschaft übernehmen. Die Haltung der Zentralschweizer Kunst- und Kulturschaffenden zu Projekten, wie der Salle Modulable, soll durch die IG Kultur stark vertreten werden. Desweiteren wurde die Durchmischung der IG Kultur angesprochen, welche die Arbeit der IG vor Probleme stellt. Die verschiedenen Mitglieder (vom Dance Art Studio Luzern bis zum Hans Erni Museum) sind oft nicht gleicher Meinung betreffend Kulturpolitik, was eine einheitliche Position der IG erschwert. Dies war immer schon eine Herausforderung des Vereins und wird es auch mit einem neuem Vorstand bleiben. Wie die IG Kultur in Zukunft eine aktivere Rolle spielen will und wie sie stärker wahrgenommen werden kann wurde nicht beantwortet. Die Worthülsen von gestern Abend müssen jetzt also erst einmal mit Inhalt gefüllt werden. Das wird die schwierige Aufgabe sein, welche der neue Vorstand der IG Kultur in den nächsten Monaten lösen muss. Viel Glück!