Neues Luzerner Theater: Private finanzieren den Architekturwettbewerb

Das Luzerner Theater erhält eine Million Franken von einer privaten Stiftung für die Durchführung des Architekturwettbewerbs. Bis 2022 will man ein fertiges Projekt vorlegen. Die Projektführung fällt dabei der Stadtluzerner Kulturchefin Rosie Bitterli zu.

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Die Planung des neuen Luzerner Theaters ist einen Schritt weiter. Die öffentliche Hand strebt einen Architekturwettbewerb an, 2021 soll dessen Auslobung abgeschlossen sein, bis Ende 2022 sollen die Projekte vorliegen. Dafür schenkt die private Arthur Waser Stiftung der Stiftung Luzener Theater eine Million Franken.

Die Arthur Waser Stiftung (AWS) wurde im Jahr 2000 von Arthur Waser ins Leben gerufen. Sie ist eine private, gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Luzern. Neben Projekten in vier afrikanischen Ländern umfasst der Wirkungsbereich der AWS Projekte und Institutionen in der Zentralschweiz in den Bereichen Kunst, Kultur und Soziales. Gegründet wurde die Stiftung vom bald 90-jährigen Arthur Waser, einem Unternehmer aus Engelberg.

Neue Stiftung wird gegründet

Für die nun anstehende Wettbewerbsphase wird eine Projektierungsgesellschaft im Sinne eines Public Private Partnership (PPP) gebildet, so die Stadt in einer Mitteilung. Die involvierten Partner wollen das Projekt gemeinsam vorantreiben, um Klarheit zu schaffen, was für ein Theater konkret gebaut werden soll. «Wir wollen auch, dass sich politische und kulturelle Interessengruppen wie zum Beispiel die freie Theaterszene und weitere Stimmen regelmässig einbringen können», sagt Stadtpräsident Beat Züsli und ergänzt: «Mit der Projektierungsgesellschaft bekommen sie eine klare Ansprechpartnerin.»

Eine offene und transparente Öffentlichkeitsarbeit mit einer regelmässigen Kommunikation sei ebenfalls von grosser Bedeutung. Die Beteiligten wollen die Projektierungsgesellschaft noch im Dezember 2019 gründen. Diese umfasst die folgenden stimmberechtigten Partner: Vertreterinnen und Vertreter von Stadt und Kanton bringen die Anliegen der öffentlichen Hand ein, auf privater Seite vertreten Exponenten der Stiftung Luzerner Theater, des Luzerner Sinfonieorchesters sowie von Lucerne Festival die Interessen der Nutzer.

Zusätzlich wird die neu gegründete Stiftung «Neues Theaterhaus Luzern» mit weiteren privaten Geldgebern Einsitz nehmen und somit eine Stimme bekommen. Vorgesehen ist ausserdem, dass der Berufsverband der professionellen Theaterschaffenden t.Zentralschweiz ständiges Gastrecht erhält. Die Geschäftsführung übernimmt die Stadt Luzern.

Rosie Bitterli Mucha übernimmt Geschäftsleitung

Die Chefin der Dienstabteilung Kultur und Sport, Rosie Bitterli Mucha, wird diese Geschäftsführung übernehmen. Wie dies mit ihrer Arbeit als Dienstabteilungsleiterin vereinbar ist, konnte Beat Züsli an der Pressekonferenz vom Donnerstag noch nicht beantworten. Man werde sehen müssen, wie Rosie Bitterli Mucha entlastet werden könne, so der Stadtpräsident. In welcher Form die weiteren Phasen bis zur Realisierung des neuen Theaters organisiert werden, wird im Rahmen der laufenden Arbeiten der Projektierungsgesellschaft geklärt.

Stadt und Kanton Luzern gehen bei der Frage nach der Zukunft des Luzerner Theaters von einem Neubau aus. Die Testplanung habe zwar ergeben, dass sowohl ein Neubau als auch ein Umbau mit Erweiterung grundsätzlich möglich wären, um dem Raumprogramm des Theaters gerecht zu werden, doch man sei überzeugt, dass ein neues Gebäude die geeignetste Lösung sei. Die Eidgenössischen Kommissionen für Denkmalpflege und für Natur- und Heimatschutz kamen jedoch in einem Gutachten zum Schluss, dass ein vollständiger Abbruch des heutigen Theatergebäudes aus Gründen des Ortsbildschutzes nicht zulässig sei. Stadtpräsident Züsli zeigte sich am Donnerstag zuversichtlich, dass bei Ende der Wettbewerbsauslobung diese Fragen geklärt seien.