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Die Genfer Cajun-Nerds Mama Rosin waren gestern in der GOWA-Halle in Luzern. Mit dabei hatten sie eine World Music-artige Combo aus München: G rag y los hermanos. Ein Anlass, mit viel Liebe und Herzblut gestaltet. Ein Anlass, der zu einer Tanzparty ausarten hätte können.

(Von Nina Laky / Fotos: Mischa Scherrer)

Exklusiv für das Luzener Publikum – welches Mama Rosin nicht sehr fremd ist – spielten Mama Rosin gestern zwischen See, La Fourmi und VBL-Depot, in der Gowa-Halle. Diese gibt es nun doch schon seit einigen Monaten (vier um genau zu sein) und hoffentlich noch einige zukünftige Monate länger. Das Konzert von G rag y los hermanos und nachher Mama Rosin fand in der grossen Halle statt. Dort vorhanden war auch noch eine mobile Drinks-Bar, eine Bier-Bar, was zu Essen und eine Kleidertauschaktion. Mittendrin: Das Trio bestehend aus Cyril Yeterian an der Handorgel, Robin Girod an der Gitarre und Valina Fischer am Schlagzeug. Letztere spielte gestern zum fast letzten Mal mit Mama Rosin. Neu dabei haben die beiden Herren aber jetzt noch einen Dritten. Einer, welcher zum Triangelspielen angestellt wurde, und das ausschliesslich. Anscheinend ist es ein Bordeaux. Also er kommt zumindest von dort, trinken tut er auf der Bühne jedoch eher lieber Bier als Wein. Mittendrin aber auch 12 Herren aus München. Sie sind momentan mit Mama Rosin auf Tour und spielten alle ein Instrument, von Gitarre zu Trompete und Schlagzeug und Kontrabass zurück. Ihre Musik klang international, etwas zwischen Punkrock und Balkan. Mama Rosin klang wie Mama Rosin klingen soll; laut, ausgefeilt, virtuos. Nach Cajun und ein wenig nach Country. Für die Country-Töne waren aber gestern nicht ausschliesslich Mama Rosin verantwortlich. Überraschenderweise holten Mama Rosin nach den ersten paar Liedern Luzerns Cowboy-Lieblinge nummero uno auf die Bühne. Ophelia's Iron Vest haben diesen Akt schon am B-Sides dieses Jahr vollzogen, jetzt standen sie nochmals mit den Genfern auf einer Bühne. Banjo, Gitarre und Pedal-Steel wurden kurz eingespielt und dann konnte es schon losgehen. Diese zwei Lieder lange Kooperation liess alle Röstigraben-Vorurteile dahinschmelzen. Mit grossen Sprüngen hat man ihn (den Graben mein ich) überwunden. Nachdem Mama Rosin ihr Set einwandfrei und enthusiastisch spielten (der Triangle-Man hatte sehr grosse Freude), hörte man als Abschluss eines herzenswarmen Abends noch eine Gruppenspiel zwischen G rag y los hermanos und Mama Rosin. Die Trompeter setzten sich hierzu auf die hölzerne Kulisse und liessen ihre Beine baumeln. Ein schöner Abschluss eines wunderbaren Konzerts mitten in der Stadt Luzern. Die geschätzen 80 Gäste (ich bin sehr, sehr schlecht im Schätzen, vielleicht waren es auch 150) hatten eher müde Beine und grossen Durst, so dass die Tanzparty während Mama Rosin nicht richtig in Fahrt kam. Eine Party war es trotzdem und sie ging nach den Konzerten im hinteren Bunker der Halle weiter. Mama Rosin – «When The Police Came» (dies blieb gestern aus) 09-when-the-police-came Mama Rosins neustes Werk nennt sich «Black Robert» und ist hier erhältlich. Oder am schnellsten direkt nach einem Konzert. Es lohnt sich, hier findet sich nämlich ein Lied welches dann «When The Police Left» heisst.