Life on Mars!

Sedel, Freitag 19. April 2013. Mouse on Mars gastierte im Sedel. Das deutsche Duo zeigte, dass sie auch nach 20 Jahren einer der Elektronik-Acts gelten.

23.10 Uhr: Das Taxi bringt mich sicher durch den Regen und direkt zum Sedel. Schnell geht’s rein bevor ich nass werde. Mit Bier und Zigarette stimme ich mich auf das Konzert von Mouse on Mars ein. Ich scheine einer der jüngsten im Publikum zu sein. Liegt das daran, dass die bis jetzt erfolgreichste Zeit von Mouse on Mars ein paar Jahre zurück liegt? Oder kennt man in meinem Alter nur noch James Blake oder wie sie alle heissen? Der Saal füllt sich. Der DJ, der für die Einstimmung sorgen sollte, wirkt belanglos. 23.45 Uhr: Artjom Uruslan steht als Support auf der Bühne. Sein DJ-Pult ist überstellt mit Geräten aller Art. Hochkonzentriert schraubt Tom Kuhn an den Reglern, drückt auf die Knöpfe und haut auf die Pads. Sein abstrakter Sound voller Energie bewegt Bein und Kopf. Der Mann versteht sein Handwerk. Kurz vor 1 Uhr: Der Sedel ist voll, trotzdem hat man genug Tanzraum. Jan St. Werner und Andi Toma richten sich ihre Wirkungsstätte ein. Dass sie nun bereits seit 20 Jahren auf der Bühne stehen, sieht man ihnen an. Hört man es auch? Ohne ein langsames Intro lässt das Duo gleich die Boxen scheppern. Nach den ersten Tracks ist klar: Das Alter der beiden Bandmitglieder macht sich in ihrer Performance nicht bemerkbar. Alles ist in Bewegung, es bleibt keine Zeit um zu verschaufen. Die treibende Musik von Mouse on Mars wirkt trotz der vielen digitalen Technik nicht wie ein Technik-Gewixxe. Sie bleibt in erster Linie einfach Musik. Sie lässt den Zuhörer nicht still und wirft mich in Ekstase. Vor allem die Mischung aus experimentellem, psychedelischem Sound gepaart mit techno-artigen wummernden Bässen trifft meinen Geschmack genau. Um 3 Uhr: Mouse on Mars gehen von der Bühne. Ich warte im Schnee auf ein Taxi und fahre Richtung New Point. Wow, war das ein tolles Konzert!